Grazer Chirurgen entfernten „inoperablen“ Tumor

Mit einer neuen Methode haben Chirurgen am LKH-Uniklinikum Graz einem Patienten das Sehvermögen gerettet: Mit herkömmlichen OP-Methoden wäre der Tumor, der direkt hinter dem Auge lag, inoperabel gewesen.

Bei der Operation kamen endoskopische Technik und die sogenannte Vier-Hand-Methode zum Einsatz. Der Tumor, der sich hinter dem Auge gebildet hatte, konnte so über die Nase des 49-jährigen Patienten entfernt werden. Wäre er unbehandelt geblieben, wäre der Salzburger Busfahrer erblindet.

Grazer Chirurgen entfernen Tumor hinter dem Auge mit neuer Methode

LKH Uniklinikum Graz

Zum Einsatz kamen endoskopische Technik und die sogenannte Vier-Hand-Methode

Die neue OP-Methode im Detail

Das Gewächs war zwar gutartig, drückte aber auf den Augapfel, wodurch die Sehkraft des Mannes immer weiter geschwächt wurde. Das Team der Schädelbasischirurgie am LKH Graz war bereit, den Tumor über die Nase zu entfernen - dabei arbeiteten eine Neurochirurgin und ein HNO-Chirurg in sogenannter Vier-Hand-Technik zusammen.

Bei dem Eingriff wurden spezielle chirurgische Instrumente in die Nasenhöhle eingeführt - diese lieferten Daten an einen Computer: So konnte der Chirurg auf dem Bildschirm, der die anatomische Darstellung des Operationsfeldes dreidimensional zeigte, die exakte Position der Gefäße, Nerven und Weichteile sowie der Instrumente erkennen. Dadurch wurde eine millimetergenaue Entfernung des Tumors in der hochsensiblen Umgebung des Auges ermöglicht.

Grazer Chirurgen entfernen Tumor hinter dem Auge mit neuer Methode

LKH Uniklinikum Graz

Ein Jahr nach dem Eingriff war die Sehleistung des linken Auges wieder von 20 auf 50 Prozent gestiegen - am Donnerstag zogen die Ärzte ihr Resümee: Es sei eine schonende Methode, die bei sehr schwer zugänglichen Tumoren eingesetzt werden kann, ohne äußerlich sichtbare Narben zu hinterlassen und ohne das gesunde Gewebe zu strapazieren.

Grazer mit ihrer Methode weltweit führend

Das Grazer LKH-Uniklinikum zählt gegenwärtig zu den weltweit führenden Institutionen bei derartigen chirurgischen Eingriffen. Österreichweit werde mit der Technik zur endoskopischen Entfernung von Tumoren im Schädelbereich nur am LKH Graz operiert - pro Woche werden derzeit, laut LKH, ein bis zwei endoskopische Schädelbasiseingriffe durchgeführt.

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