Kinderbetreuung: Anregungen aus Deutschland

„Kein Kind zurücklassen“: Unter diesem Motto plant Bildungslandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) ein neues Pilotprojekt zur Kinderbetreuung in der Steiermark. Tipps holte sich nun eine Delegation in Deutschland.

Mit dem Projekt „Kein Kind zurücklassen“ geht man im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen seit 2012 in der Kinderbetreuung neue Wege: Organisationen und Einrichtungen agieren vernetzt, bieten umfassende Hilfe und Informationen für Kinder und Eltern an. Schon vor der Geburt wird Kontakt mit den Eltern aufgenommen, sogenannte Familienzentren stehen ihnen zur Verfügung.

„Alle Angebote bündeln“

Nicht in Schubladen zu denken, sondern zu fragen, was braucht das Kind, sei wichtig, sagt der Oberbürgermeister von Gelsenkirchen, Frank Baranowski, „und dass wir alle die Angebote und Unterstützungsleistungen auf das Kind bündeln und immer wieder vergleichen: Wie ist die Entwicklung?“

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„Kein Kind zurücklassen“

ORF Steiermark-Reporter Franz Neger hat die steirische Delegation nach Nordrhein-Westfalen Deutschland begleitet.

Steirische Delegationsteilnehmer zeigten sich beeindruckt: Der Leibnitzer Bürgermeister Helmut Leitenberger etwa möchte vor allem das Konzept der Vernetzung von Angeboten und Einrichtungen übernehmen: „Wir haben viel in der Stadt, wir wissen, dass wir gut sind, dass wir viele Möglichkeiten bieten. Aber das zu bündeln, das wäre die große Herausforderung, und das werden wir angehen.“

„Starke Gemeinde - starke Familien - starke Kinder“

Die Hitzendorfer Bürgermeisterin Simone Schmiedtbauer ist von der Grundidee des Projekts überzeugt: „Eine starke Gemeinde braucht starke Familien - dann haben wir starke Kinder, und die Kinder sind unsere Zukunft.“

In Voitsberg könnten bald Teile des deutschen Modells übernommen werden, sagt Gemeinderat Alfred Mayer: „Wir werden sehen, wie es in Voitsberg in der nächsten Zeit möglich ist, einige der Ideen umzusetzen.“

Und die Leobener Stadträtin Birgit Sandler sagt: „Ich glaube, dass es eine gute Idee ist, Kinder, Jugendliche und Familien von klein auf - in diesem Fall von minus neun Monaten in der Schwangerschaft - zu begleiten.“

Lackner: „Die Dinge vom Kind aus betrachten“

Bildungslandesrätin Ursula Lackner will nach nordrhein-westfälischem Vorbild ein Bekenntnis der Landesregierung zu Kindern, wie sie sagt: „Deswegen ist es ein richtiger Ansatz, vom Kind aus die Dinge zu betrachten und immer das Kind in den Mittelpunkt zu stellen, damit alle Systeme gut wirksam werden können und dass wir neue Qualitäten auch erreichen.“ Jetzt soll das steirische Modellprojekt im Detail erarbeitet werden; wann es startet, ist noch offen.

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