Flüchtlinge Kumberg: Rechtsmittel ausgeschöpft

Seit Wochen kämpft der Verein „Kumberg - wir wollen teilen“ gegen die Abschiebung einer irakischen Familie, die seit einem Jahr in der Gemeinde lebt. Jetzt sieht es danach aus, dass die Familie tatsächlich nach Kroatien zurück muss.

Kroatien versichert jetzt in einer Stellungnahme an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR), dass man die Flüchtlingsfamilie den europäischen Standards entsprechend unterbringen und versorgen könne.

Kroatien sichert nun gemeinsame Unterbringung zu

Der Verein „Kumberg - wir wollen teilen“ hatte sich genau mit dieser Befürchtung, dass es in Kroatien zu wenig Betreuungsplätze gebe, an den EGMR gewandt und Beschwerde gegen die drohende Abschiebung eingelegt - mehr dazu in Europäisches Gericht bremst Abschiebung irakischer Familie (27.10. 2016). Das kroatische Innenministerium hat Österreich eine sogenannte Einzelfallzusicherung übermittelt in der versprochen wird, dass die Familie in Kroatien gemeinsam und adäquat untergebracht wird.

Familie Kumberg

ORF

Verein wendet sich erneut an das Innenministerium

Da es im österreichischen Verfahren für die Familie aus dem Irak keine Rechtsmittel mehr gibt, steht der Abschiebung der Familie rein rechtlich gesehen nichts mehr im Wege. Um diese doch noch zu verhindern, wendet sich der Verein jetzt gemeinsam mit dem Kumberger Bürgermeister Franz Gruber (ÖVP) und Bischofsvikar Hermann Glettler von der Diözese Graz-Seckau noch einmal schriftlich an das österreichische Innenministerium - mit dem Appell, die gut integrierte Familie nicht abzuschieben.

Der Fall hatte für großes Aufsehen gesorgt, weil die Kinder der Familie im September vor der damals drohenden Abschiebung davon gelaufen waren. Nach ihnen wurde sogar mit dem Polizeihubschrauber gesucht.

Link: