Liezen: Debatte über Gesundheitsreform

Im kommenden Frühjahr sollen die Reformen in der steirischen Gesundheitsversorgung beschlossen werden. Derzeit wird die Bevölkerung über die geplanten Neuerungen informiert. In Liezen wurden die Pläne am Freitag heftig diskutiert.

Rund 200 Bürgermeister, Ärzte und interessierte Bürgerinnen und Bürger aus dem Ennstal diskutierten Freitagabend im Liezener Kulturhaus die Auswirkungen des Gesundheitsplans 2035 für ihre Region.

Ein Spital statt der bisherigen drei im Bezirk

Gesundheitslandesrat Christopher Drexler erläuterte nochmals die Eckpunkte: den rund um die Uhr Telefonarzt, die Gesundheitszentren mit praktischen Ärzten, Facharztzentren -mehr dazu in Weniger Spitäler, mehr Gesundheitszentren (14.11.2016) und - das wohl heißeste Thema - das neue Leitspital für die Region. Es soll in sieben bis acht Jahren die derzeit bestehenden Spitäler in Schladming, Bad Aussee und Rottenmann ersetzen. Warum ein Leitspital besser sein soll, als die bisherigen drei Standorte, argumentierte Harald Gaugg vom Gesundheitsfonds damit, dass mehr Fachbereiche angeboten werden können: „Derzeit bieten wir pro Spital zwei bis drei Fächer an, wenn ich mich auf einen Standort konzentrieren kann, dann gibt es dort deutlich mehr Fachbereiche im stationären und ambulanten Bereich.“

Irdning möglicher neuer Spitalstandort

Die Diskussion in Liezen verlief emotional, die Hauptfrage dabei war, wo das neue Leitspital hinkommen soll. Angeblich sei dafür Irdning im Gepräch. Gesundheitslandesrat Christopher Drexler wollte sich da noch nicht festlegen: „Ich glaube, eine Mehrheit war für die Idee nur ein Leitspital im Bezirk Liezen zu haben zu gewinnen, doch wo es hinkommen soll, darüber wäre eine Einigung noch nicht herstellbar gewesen.“ Der Vorstand der Krankenanstaltengesellschaft KAGes Karlheinz Tscheliessnig meint zum kursierenden Standort bei Irdning, das sei ein möglicher Ort, es sei aber noch nichts entschieden.

Bürgermeister wollen für ihre Spitäler behalten

Die Bürgermeister von Schladming, Bad Aussee und Rottenmann kämpften am Freitag dafür, dass ihr jeweiliges Krankenhaus das neue Leitspital wird. Jürgen Winter, Bürgermeister von Schladming argumentiert mit der Tourismus: „Daher muss der Standort schladming gesichert werden.“ Der Rottenmanner Bürgermeister Alfred Bernhard sieht die Notwendigkeit eines neuen Leitspitals ein, „aber als Bürgermeister einer Gemeinde, das ein Spital beherbergen kann, kann ich einen anderen Standort nicht befürworten.“ Franz Frosch, Bürgermeister von Bad Aussee zeigt sich am ehesten kompromissbereit. Und meint: „Wenn das Ergebnis eine medizinische Verbesserung ist und auch was die Arbeitsplätze betrifft, dann wird man zu einem neuen Standort schwer Nein sagen können.“

Wo das neue Leitspital tatsächlich hinkommen wird, soll in den nächsten Monaten entschied werden.

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