AMS fordert Beschleunigung der Asylverfahren

Das steirische Arbeitsmarktservice (AMS) fordert eine schnellere Abwicklung von Asylverfahren. Das würde die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt erleichtern, denn Tausende werden demnächst einen Job brauchen.

Rund 12.000 Flüchtlinge warten derzeit in der Steiermark auf die Erledigung ihres Asylantrages. Nach Schätzungen werden rund 50 Prozent der Anträge positiv ausfallen - und weil dann voraussichtlich die Hälfte der Asylberechtigten in andere Bundesländer gehen wird, dürften schlussendlich rund 3.000 Geflüchtete in der Steiermark bleiben und sich auf Jobsuche begeben.

Asylwerber

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Arbeiten vom „ersten Tag an“ nicht möglich

Schon jetzt sind knapp 1.400 anerkannte Flüchtlinge beim Arbeitsmarktservice gemeldet - zum Vergleich: Vor einem Jahr am Beginn der großen Flüchtlingswelle waren es nur rund 800, so AMS-Chef Karl-Heinz Snobe. Er kritisiert, dass Arbeiten vom ersten Tag an - wie immer wieder gefordert - aufgrund von fehlenden Sprach- und Netzwerk-Kenntnissen gar nicht möglich wäre: „Wir haben zusätzlich - und das braucht es - Sprachausbildungsangebote und vor allem für junge Konventionsflüchtlinge das Thema ‚Schnelle Lehre‘ und ‚Schneller Berufseinstieg‘ und das in einer guten Qualität.“

Früher mit Qualifizierung für Arbeitsmarkt beginnen

Hier könne man früher ansetzen, indem man die Asylverfahren beschleunigt, meint AMS-Chef Kark-Heinz Snobe: „Manche Asylverfahren dauern noch immer eineinhalb bis zwei Jahre, da wird Zeit verschwendet. Wenn die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass der Flüchtling anerkannt wird, sollte man früher beginnen können.“ Snobe geht es dabei um fachliche Ausbildung und Qualifikation, speziell für die sogenannten Mangelberufe, wo Arbeitskräfte gesucht werden. „Das muss früher gelingen“, sagt er.

Größte Herausforderung hat Graz zu bewältigen

Die größten Herausforderungen am Arbeitsmarkt werden auf den Ballungsraum Graz zukommen: Schon jetzt sind hier knapp 1.000 der 1.400 arbeitssuchenden Asylberechtigten vorgemerkt - das sind um 70 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.

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