Müll-„Überangebot“ in Europa lässt Preise steigen
Rom bekommt die Müllprobleme derzeit nicht in den Griff. Wie bereits vor drei Jahren aus der italienischen Stadt Neapel wird der Müll deshalb jetzt nach Zwentendorf in Niederösterreich gebracht und dort zu Energie verarbeitet - mehr dazu in Römischer Müll wird in Dürnrohr zu Energie (noe.ORF.at).
Zu viel Müll - zu wenige Verbrennungsanlagen
Überhaupt herrscht in ganz Europa derzeit eine Dynamik in der Abfallwirtschaft, sagt der Präsident der Verband österreichischer Entsorgungsbetriebe und Saubermacher-Gründer Hans Roth, Abfall kenne seit Jahren keine Grenzen. In Europa werden laut Roth noch immer 90 Millionen Tonnen Restmüll pro Jahr deponiert; und auch wenn der Trend - wie etwa in Großbritannien - in Richtung Deponieverbot gehe, würde es an Verbrennungsanlagen fehlen. „Und jetzt natürlich kommt es zu einem Überangebot an Ware, das seinen Weg nach Deutschland und Österreich findet - dorthin, wo die guten Anlagen stehen. Das führt - wie immer bei Angebot und Nachfrage - zu erhöhten Preisen“, so Roth.
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Die Steiermark hat derzeit noch die günstigsten Abfallgebühren in ganz Europa - im Schnitt zahlt laut Roth jeder Steirer 14 Cent pro Tag für die Abfallentsorgung.
Höhere Preise treffen vor allem die Industrie
Die kommenden Preiserhöhungen werden aber Haushalte kaum spüren, da viele Gemeinden bestehende Verträge haben - laut Roth wird es vor allem „im Industrie- und Gewerbebereich sein, wo laufend eher kurzfristige Verträge gemacht werden, da rechne ich mit 20 bis 30 Euro mindestens pro Tonne“.
Mülltrennung hilft Kosten sparen
Als Präsident des Verbandes österreichischer Entsorgungsbetriebe fordert Roth, dass in Zentraleuropa - von Polen bis Kroatien und Ungarn - neue Müllverbrennungsanlagen gebaut werden - nur so könne man die Müll-Problematik in den Griff bekommen, und die Preise würden sinken. Es könne aber auch jeder einzelne dazu beitragen, dass die Müllentsorgung billiger werde: „Je mehr die Bürger Abfall trennen, der Restmüll - die graue Tonne - ist das teuerste, das ist der beste Weg, um Müllkosten zu sparen“, appelliert Hans Roth.