Pistengütesiegel: Skigebiete setzen auf Sicherheit

Um die Sicherheit der Wintersportler zu erhöhen, tragen bereits 18 steirische Skigebiete das unabhängige Pistengütesiegel. Die Zahl der Skiunfälle konnte unter anderem dadurch - vor allem im internationalen Vergleich - gering gehalten werden.

Das Steirische Pistengütesiegel:

Heuer geht das seit dem Jahr 2000 verliehene Gütesiegel für Sicherheit, Kundenorientierung und Vermeidung von Unfällen erstmalig an das Skigebiet Grebenzen. In den Regionen Dachstein, Galsterberg, Mariazell, Lachtal, Stuhleck, Planai/Hochwurzen und Hauser Kaibling erfolgte eine Weiterverleihung für drei Skisaisonen.

Früher als in den vergangenen Jahren haben heuer die großen Skigebiete geöffnet - auf der Planai, dem Lachtal oder der Turracherhöhe wird bereits Schi gefahren - die meisten großen und mittleren Schigebiete starten am kommenden Wochenende in die Saison.

Über 70 Prozent der steirischen Pisten, nämlich 18, tragen bereits das steirische Pistengütesiegel und werden regelmäßig von einer unabhängigen Expertenkommission auf ihre Qualität überprüft. Sie müssen auf Gefahren hin kontrolliert und nach Schwierigkeitsgrad in drei Klassen unterteilt werden. Auch die Präparierung ist ausschlaggebend, denn das Unfallrisiko hängt oft unmittelbar mit dem Zustand der Piste zusammen, wie aus dem aktuellen Pistenunfallbericht hervorgeht. Die Unfallzahlen sind insgesamt rückläufig.

Erfreuliche Bilanz für Österreichs Pisten

Statistisch gesehen kommt weniger als ein Unfall auf 1.000 Skitage - „wir sehen aber generell in den letzten zehn Jahren sehr starke saisonale, regionale Schwankungen, und man muss sagen, dass die österreichischen Skigebiete, vor allem die Gebiete des Pistengütesiegels, deutlich also ca. bei der Hälfte des internationalen Unfalldurchschnittes liegen“, so Christoph Castellani von der Med Uni Graz - er gehört der unabhängigen Kommission an.

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Die häufigsten Unfälle auf der Piste sind Stürze durch die Sportler selbst

Dabei passieren die meisten Unfälle nicht am Ende des Skitages - sondern um die Mittagszeit. Verletzte werden nur noch selten mit dem Akia abtransportiert, sondern zumeist mit dem Skidoo, der Seilbahn oder dem Hubschrauber.

Kollisionen zwischen Sportlern nehmen ab

Castellani erklärt: „Das allerhäufigste sind Stürze durch den Wintersportler selbst, die Kollisionen trotz zunehmender Urlauberdichte nehmen erstaunlicherweise ab, was sicher auch auf die Achtsamkeit des einzelnen Skifahrers zurückzuführen ist. Und wenn man sich die Unfälle selbst anschaut, muss man sagen, trifft es bei den Skifahrern am meisten das Kniegelenk, da ist besonders wichtig, die Bindung richtig einstellen zu lassen am Saisonbeginn und bei den Snowboardern ist vor allem der Unterarm betroffen.“

Vor Saisonstart empfiehlt der Mediziner weiters, die Ausrüstung von Fachmännern warten zu lassen und auf entsprechende Schutzkleidung nicht zu verzichten. Zusätzlich zum Helm, der mittlerweile von jedem vierten Sportler getragen wird, kann auch ein Rückenprotektor das Verletzungsrisiko minimieren.