Österreichs Sexualtherapeuten tagen in Graz

Mehr als 100 Sexualtherapeuten aus ganz Österreich tagen am Freitag am LKH Graz Südwest Standort Süd - früher besser bekannt als Sigmund-Freud-Klinik. Thema ist u. a. die Zukunft von Liebe, Sexualität und Partnerschaft.

Von den Erkenntnissen der Tagung soll auch die Sexualtherapeutische Ambulanz profitieren, die am LSF bzw. LKH Graz Südwest Standort Süd seit mittlerweile drei Jahren in diesem Bereich erfolgreich Hilfestellungen anbietet. Die Sexualtherapeutische Ambulanz sei keine Ambulanz im klassischen Sinn - wo der Patient einfach hingeht, um sich behandeln zu lassen. Erste Anlaufstelle müsse immer der Facharzt sein.

Martin Ecker, Psychotherapeut und Mitbegründer der Ambulanz, unterstreicht: „Die initiale Behandlung sollte durch niedergelassene Fachärzte und Psychotherapeuten bzw. Sexualtherapeuten erfolgen. Wenn sich dann zeigt, dass eine komplexe Sexualstörung vorliegt, bitten wir um eine Überweisung und übernehmen in weiterer Folge die diagnostische Abklärung, die Sexualberatung und in seltenen Fällen auch die Sexualtherapie.“

Patienten kommen mit vielfältigen Problemen

Die Probleme und Fragestellungen, mit denen die Steirer in die Ambulanz kommen, sind vielfältig - „zum Beispiel mit Erektionsstörungen. Sie kommen mit verschiedenen Arten von Perversionen. Ein weiteres Gebiet von uns ist die Transsexualität oder Transidentität“, zählt Ecker auf.

Zahlen zur Patientenentwicklung will man zwar nicht nennen - der Experte zieht aber eine positive Zwischenbilanz: „Wir bieten ein wichtiges Angebot für die Bevölkerung, das es vorher nicht gab. Wir werden sehr gut angenommen und haben das Gefühl, dass wir den Menschen sehr gut weiterhelfen können.“

Tagung soll neue Impulse ermöglichen

Wichtige Inputs für die Ambulanz soll auch die Tagung von 110 Sexualtherapeuten aus ganz Österreich am Freitag bringen. Dabei geht es laut der Organisatorin Eva Stix vor allem um das „Thema Liebe und Beziehungen im Wandel der Zeit“.

Stix erklärt: „Für uns Expertinnen und Experten ist es ganz wichtig, diese neuen Entwicklungen im Auge zu behalten. Wir müssen auch ungefähr eine Vorstellung davon haben, was es bedeutet, sich in einer Dreiecksbeziehung oder einer polyamourösen Lebenssituation zu befinden.“ Auch Beziehungen auf Basis Sozialer Medien sollen bei der Tagung thematisiert werden.

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