ELGA-Start bei den Barmherzigen Brüdern

Vor rund einem Jahr ist die elektronische Gesundheitsakte ELGA in Österreich eingeführt worden. Mittlerweile arbeiten mehr als 60 Gesundheitseinrichtungen damit - ab Dienstag auch das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Graz.

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APA/Harald Schneider

Das ist ELGA

Patientendaten sind meist an mehreren Stellen gespeichert - beim Hausarzt, bei Fachärzten, unter Umständen auch in einem Spital. ELGA soll all diese Daten vernetzen: Ärzte und Spitäler sollen darüber Zugriff auf die vernetzten Daten bekommen, allerdings nur dann, wenn der Patient es will: Jeder Patient kann ELGA für sich ablehnen, einzelne Befunde löschen oder kontrollieren, wer in seine Daten eingesehen hat.

Über zweieinhalb Millionen E-Befunde entstanden seit dem ELGA-Start vor knapp zwölf Monaten in Österreichs Gesundheitseinrichtungen - darunter etwa auch die Krankenhäuser der steirischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes). Mit der Vernetzung der ELGA-Gesundheitsdaten sehen die behandelnden Ärzte Diagnose- und Behandlungsverläufe, mit denen sie einen umfassenderen Einblick in die Gesundheit ihrer Patienten erhalten sollen.

Intensive Vorbereitung auf ELGA

Harald Mayer, ärztlicher Leiter der Barmherzigen Brüder Graz, erwartet sich durch ELGA eine Verbesserung der Behandlungs- und Betreuungsqualität. In den letzten Monaten habe man sich intensiv auf die elektronische Gesundheitsakte vorbereitet; bereits vorhandene EDV-Tools mussten organisatorisch verändert werden, Ärzte und Mitarbeiter wurden entsprechend geschult.

Mayer erklärt: „Die Arztbriefschreibung muss so strukturiert werden, damit sie dem ELGA-Standard entspricht. Das bedeutet, dass gewisse Informationen direkt auch aus unserer elektronischen Fieberkurve übernommen werden können, dass es etwa klar definiert ist, an welcher Stelle in den Arztbriefen Allergien aufscheinen, auf welcher Stelle die Diagnosen oder Medikamente aufscheinen, um nur einige Beispiele zu nennen.“

„Rascher Überblick über den Patienten“

Dass durch ELGA mit wenigen Mausklicks auf verfügbare Dokumente von anderen Gesundheitsanbietern zugegriffen werden kann, sieht Mayer besonders positiv: „Für uns ist es wichtig, uns einen umfassenden Überblick über die Vorbefunde des Patienten zu beschaffen. Das ist derzeit noch recht aufwendig. Wir gehen davon aus, dass wenn die Befunde direkt beim Patienten im Krankenhausinformationssystem aufrufbar sind, wir hier Vorerkrankungen, Voroperationen schneller auffinden können und uns rascher einen Überblick über den Patienten verschaffen können.“

Die Vorteile von ELGA wird man laut Mayer erst mit der Zeit erkennen - nämlich dann, wenn immer mehr Gesundheitsanbieter an ELGA angeschlossen werden.

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