PISA-Studie: Österreich fällt zurück

Die aktuellen PISA-Ergebnisse bieten einmal mehr keinen Grund zum Jubeln: Österreichs Schüler im Alter von 15 und 16 Jahren liegen in Mathematik und Naturwissenschaften im OECD-Durchschnitt - beim Lesen sogar darunter.

Schülerinnen in einer Klasse

ORF.at/Carina Kainz

Debatte: Welche Lehren sind aus PISA zu ziehen?

7.000 österreichische Schüler zwischen 15 und 16 Jahren nahmen an der internationalen PISA-Studie teil, auch sechs steirische Schulen waren dabei.

Beim Lesen unterdurchschnittlich

Zwei Stunden lang wurde getestet, das Ergebnis wird Bildungspolitiker und Lehrer wohl aber noch monatelang beschäftigen: Die Leistungen fielen ab, beim Lesen liegen Österreichs Schüler signifikant unter dem Schnitt der 72 getesteten Staaten und auch nur an 21. Stelle in Europa. Punkte und Plätze verlor man auch in Mathematik und den Naturwissenschaften.

Auffallend ist, dass jeder dritte Schüler als „Risikoschüler“ gilt, also gravierende Mängel in zumindest einem der drei Gebiete zeigt; 13 Prozent der getesteten Schüler fehlt in allen drei Gebieten nötiges Wissen - mehr dazu in Mehr Risiko- als Spitzenschüler (news.ORF.at).

PISA-Studie 2016

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/OECD

Gruppe der Spitzenschüler klein

Überdurchschnittlich klein hingegen ist dagegen die Gruppe der sogenannten „Spitzenschüler“, die besonders schwierige Aufgaben lösen können: In Österreich zählen in einem der Testgebiete 15 Prozent dazu, im Schnitt sind es 16 Prozent, in Finnland kann sich mehr als jeder fünfte dazuzählen.

Migrationsanteil stieg deutlich an

Nach wie vor schlechter als der Durchschnitt schneiden Schüler mit Migrationshintergrund ab - ihr Anteil in der Testgruppe stieg seit der letzten PISA-Studie auf 20 Prozent. Besonders groß ist der Unterschied beim Lesen.

Ebenfalls an den Ergebnissen zeigt sich die soziale Herkunft der Schüler: So schneiden Kinder, die aus einem Akademikerhaushalt kommen, deutlich besser ab als Kinder, deren Eltern maximal über einen Pflichtschulabschluss verfügen.

Bildungsrätin will Reformen rasch durchsetzen

Die steirische Bildungslandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) baut nun darauf, dass begonnene Reformen rasch umgesetzt werden - so soll die individuelle Förderung verstärkt werden. Bestätigt sieht sie sich in den Initiativen, die in der Steiermark bereits gesetzt wurden - etwa einer Leseoffensive, einem Naturwissenschaftsprojekt oder dem Ausbau von Ganztagesschulen.

Genannt werden auch ein zusätzliches Unterstützungsteam für Migranten sowie der Ausbau von Schulsozialarbeit und Sprachförderung. Lackner geht davon aus, dass es wichtig sei, die Reformen rasch umzusetzen, da es eine gewisse Zeit dauern werde, bis diese auch greifen würden.

Link: