Graz-Wahl: SPÖ-Ehmann will „stärker werden“

Die Grazer SPÖ soll stärker werden: Dieses Ziel gab der Spitzenkandidat zur Gemeinderatswahl im Februar und neue Stadtparteichef, Michael Ehemann, Mittwochabend bei einem außerordentlichen Stadtparteitag aus.

Erst im Juni hatte Michael Ehmann die Grazer SPÖ als geschäftsführender Vorsitzender übernommen - mehr dazu in Grazer SPÖ: Ehmann folgt auf Schröck (25.4.2016) sowie in Neuer Grazer SPÖ-Chef nennt Schwerpunkte (17.6.2016). Nicht einmal ein Jahr später muss er die Partei nun in den Gemeinderatswahlkampf führen - mehr dazu in Graz-Wahl: SPÖ mit Michael Ehmann an der Spitze (1.12.2016).

Mit 98,84 Prozent zum Parteichef gewählt

Beim Stadtparteitag am Mittwoch wurde Ehmann mit 98,84 Prozent zum Vorsitzenden gewählt. In seiner Dankesrede sagte er, er sei „überwältigend von dem Vertrauen in einer nicht ganz einfachen Zeit“; da sei „nicht mehr viel Luft nach oben“.

Michael Ehmann

APA/Erwin Scheriau

Hohe Zustimmung gab es für die ersten Plätze auf der Kandidatenliste zur Gemeinderatswahl: Listenzweite und Gemeinderätin Alexandra Marak-Fischer kam auf 91,93 Prozent, Klubobmann und GKK-Betriebsratschef Gerald Haßler auf 97,69 Prozent. Die auf Platz vier nominierte Einzelunternehmerin und Studentin Anna Robosch (22) erhielt 91,9 Prozent. Ewald Muhr kam auf 89,6, die langjährige Gemeinderätin und Konsumentenschutzexpertin Susanne Bauer auf 87,3 Prozent. Der Jurist Mustafa Durmus (28) erhielt - auf Platz sieben gereiht 88,4 Prozent der rund 200 Delegiertenstimmen.

Vorverlegter Wahltermin „problematisch“

Dass der Wahlkampf nun deutlich früher als geplant stattfindet, hält Ehmann für schade, „nämlich nicht, dass es grundsätzlich zu Wahlen kommt, schade nur deshalb, weil wir ein tatsächlich sozial ausgewogenes, fix-fertiges Budget ausverhandelt gehabt haben - da hat es mir persönlich schon leid getan, dass wir das nicht zur Umsetzung bringen konnten“.

Auch der Grazer SPÖ selbst fehle durch den vorverlegten Wahlkampf nun wertvolle Zeit, wie Ehmann zugibt: „Natürlich ist es problematisch für eine Bewegung, wenn man erst im Juni übernimmt, und dann plötzlich heißt es schon im nächsten Zug Neuwahl. Natürlich hätte ich persönlich gerne mehr Zeit gehabt.“

„Menschen zu selbstbestimmtem Leben helfen“

Stärker zu werden ist Ehmanns persönliches Wahlziel, den Wahlkampf selbst will er aber unaufdringlich führen. Auf die Frage, wie er das Profil der Grazer SPÖ für die Wähler schärfen will, sagt er: „Ich glaube, dass es ganz verstärkt um Arbeitsplätze gehen wird, von denen man leben kann. Wir sind gezwungen, immer mehr Menschen im sozialen Netz auffangen zu müssen. Das soziale Netz gespannt zu halten, ist sehr wichtig, nur wir müssen, glaube ich, wieder einen Paradigmenwechsel durchführen, dass wir Menschen wieder helfen, nämlich aus dem Sozialsystem herauszukommen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.“

Auch die Grazer Freiheitlichen gaben am Mittwoch ihren Wahlkampfauftakt zur Graz-Wahl im Februar. Punkten will die Partei mit dem Thema Sicherheit, Ziel der Freiheitlichen in Graz ist ein zweiter Stadtratsposten - mehr dazu in FPÖ will bei Graz-Wahl mit Sicherheit punkten.

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