„Romeo et Juliette“ für Sehbehinderte

Die Grazer Oper war die erste Oper in Österreich, die ein Stück für Sehbehinderte auf die Bühne gebracht hat - und das Projekt geht weiter: Im kommenden Jahr soll „Romeo et Juliette“ adaptiert und inszeniert werden.

Dass die Grazer Oper in Kooperation mit dem Odilien-Institut auch im nächsten Jahr wieder ein Stück für Blinde auf die Bühne bringt, war Intendantin Nora Schmid ein Herzensanliegen.

Große Resonanz bestärkte

Darin bestärkt habe sie die große Resonanz nach dem „Barbier von Sevilla“, unter anderem von einer sehbehinderten Opernliebhaberin: „Wir haben eine Stammkundin bei uns, die seit vielen Jahren vieles bei uns besucht und immer jemanden dabei hat, der ihr das privaterweise ins Ohr flüstert, und sie hat gesagt, dieser eine Opernbesuch hat für sie eine noch ganz andere Qualität. Sie hat uns wirklich Mut gemacht, das fortzuführen.“

Romeo et Juliette

Oper Graz / Werner Kmetitsch

„Romeo et Juliette“ für Blinde und Sehbehinderte ist am 19. März in der Grazer Oper zu erleben

Diesmal fiel die Wahl auf einen Klassiker - „Romeo et Juliette“: „Eigentlich bewusst eine etwas andere Musikrichtung, als es bei Rossini war - eine Tragödie, das andere war eine Komödie, und da wollten wir eigentlich ganz bewusst in einen Gegensatz treten und zugleich aber auch auf eine bekannte Geschichte aufbauen - die wahrscheinlich bekannteste Liebesgeschichte, die es gibt“, so Schmid.

Nur beschreibend, nicht interpretierend

Auch diesmal werden von einer Dolmetscherkabine aus Handlung, Bühnenbild und Stimmung live beschrieben, die Besucher hören über Kopfhörer mit. Das Skript dazu wird in den nächsten Wochen erstellt - laut Schmid auch diesmal eine Herausforderung: „Wir haben jetzt ja in dem Fall auch Ballettsequenzen auf der Bühne ... man muss halt einfach schauen, wo passt das rein, wie passt das rein. Das Tolle beim letzten Mal war auch, dass das wirklich etwas rein Beschreibendes ist, und nicht etwas Interpretierendes oder Bewertendes“ - denn das soll dem Publikum überlassen bleiben.

„Romeo et Juliette“ für Blinde und Sehbehinderte ist am 19. März in der Grazer Oper zu erleben; noch vor der Vorstellung gibt es auch diesmal wieder die Möglichkeit, die originalen Requisiten, Kostüme, und Bühnenbilder zu ertasten.

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