Graz-Wahl: FPÖ setzt auf „bewährtes Team“

Auf ein „bewährtes Team“ und „erfahrene Neuzugänge“ setzt FPÖ-Spitzenkandidat Mario Eustacchio bei der Grazer Gemeinderatswahl am 5. Februar. Am Mittwoch veröffentlichten die Freiheitlichen ihre Kandidatenliste.

Dabei sind neben Gesichtern aus dem bisherigen Stadtparlament auch zwei bekannte Namen auf der Liste zu finden: Michael Winter, der Sohn von Parlamentarierin Susanne Winter, und Heinrich Sickl, der Sohn der ehemaligen Ministerin Elisabeth Sickl. Als verheirateter dreifacher Vater will er die „Familien-Geschichte und -Tradition fortsetzen“.

Sippel Eustachhio

APA/ELMAR GUBISCH

Von links: Armin Sippel (FPÖ) und Stadtrat Mario Eustacchio (FPÖ)

Mit der am Mittwoch veröffentlichten Kandidatenliste hofft FPÖ-Spitzenkandidat Mario Eustacchio auf weitere Gemeinderatssitze: „Wir erwarten ein sattes Plus.“ Listen-Zweiter Armin Sippel, der im Juni in einem umstrittenen Video „Verhaltensregeln“ für Flüchtlinge anhand einer Puppe zu erklären versucht hatte, unterstrich das Motto „Never change a winning team“ und meinte, dass bei den weiteren Kandidaten Qualifikation und nicht der „Promi-Faktor“ entscheidend gewesen sei.

Winter

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Michael Winter

„Es tut mir leid. Ich war erst 17“

Winter war im Oktober 2008 im Grazer Straflandesgericht zu drei Monaten bedingter Haft verurteilt worden, weil er in der RFJ-Zeitschrift „Tangente“ (Nr. 1/2007) Muslimen eine Tendenz zur Sodomie unterstellt und als „Sofortmaßnahme“ gegen Vergewaltigungen in Graz gefordert hat, „eine Schafherde im Stadtpark grasen“ zu lassen: „Es gibt viele Menschen, die in ihrem Leben etwas gemacht haben, bei dem sie im Nachhinein den Fehler einsehen. Ich gehöre zu diesen. Es tut mir leid, was ich damals geschrieben habe, und ich entschuldige mich dafür. Ich war erst 17 und werte es als Jugendsünde. Ich hoffe dennoch auf eine faire Behandlung“, erklärte er am Mittwoch.

Keine automatische Unterstützung für Nagl

Eustacchio erklärte, er werde Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) im Fall eines Sieges nicht automatisch unterstützen und neuerlich zum Stadtoberhaupt machen. Auch der ehemalige Grazer FPÖ-Bürgermeister Alexander Götz sei nicht Erster gewesen und habe dennoch das höchste Amt der steirischen Landeshauptstadt bekleidet.

Das Wahlkampfbudget der Blauen in Graz wird zumindest 500.000 Euro ausmachen und werde ohne Spenden - dafür aber mit Mitteln der Landespartei - gestemmt. Laut Eustacchio wolle man nach der Wahl keinem Spender verpflichtet sein.

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