Terror in Berlin: „Geschockt“
Debatte: Wie dem Terror den Boden entziehen?
Die Todesfahrt eines Mannes mit einem Lastwagen auf einem Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche, bei der mindestens zwölf Menschen getötet wurden, war wohl ein Anschlag, so die deutschen Ermittler, und auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte, man müsse von einem Attentat ausgehen - mehr dazu in Polizei geht von Attentat aus (news.ORF.at).
„Froh, zu Hause zu sein“
Die Steirerin Nicole Friesenbichler lebt als freie Journalistin in Berlin. Sie war zwar nicht unmittelbar dabei, kennt aber den Adventmarkt und schildert ihre Eindrücke so: „Ich würde sagen, geschockt wie alle anderen. Ich war noch im Supermarkt, um letzte Zutaten für’s Keksebacken zu besorgen, bin dann nach Hause, wollte Kekse backen und hab’ es dann auf Facebook gelesen, und dann bin ich nur mehr geschockt vor dem Fernseher gesessen. Mein Mitbewohner, eine Freundin, die zu Besuch war und ich waren noch am Sonntag auf diesem Weihnachtsmarkt - da ist man dann schon froh, zu Hause zu sein und dass es einem gut geht.“
APA/AFP/Odd Andersen
Nicole Friesenbichler spricht von einem mulmigen Gefühl: „Ich wollte eigentlich noch letzte Weihnachtseinkäufe besorgen, bin mir aber nicht mehr sicher, ob ich das nicht lieber lasse. Die Sicherheitskräfte werden jetzt sicher verstärkt, aber es ist schon ein mulmiges Gefühl“, so die Steirerin.
„Das Leben geht ganz normal weiter“
Ähnliches erzählt auch Eva Egger: Die Gleisdorferin lebt seit Februar in der deutschen Hauptstadt und ist dort für die Österreich-Werbung tätig - sie wohnt in unmittelbarer Nähe des Anschlagortes: „Es war natürlich ein extrem großer Schock - ich habe sicher eine Stunde gebraucht, um das zu realisieren, dass das in der Stadt passiert, in der ich lebe, in unmittelbarer Nähe. Die Stimmung ist natürlich bedrückt, aber trotzdem muss natürlich jeder seinen normalen Tätigkeiten nachgehen - das Leben geht ganz normal weiter, was auf der einen Seite gut ist, auf der anderen Seite kommt man dabei aber auch zum Nachdenken: Da passiert so etwas Arges, und trotzdem läuft alles ganz normal weiter.“
APA/AFP/Odd Andersen
Innenminister: Polizei erhöht Präsenz
Spitzenpolitiker weltweit brachten bereits ihre Bestürzung zum Ausdruck und veurteilten den Anschlag. Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) wies die Polizei in Österreich an, auf öffentlichen Plätzen erhöhte Präsenz zu zeigen, das gilt auch für die Steiermark - mehr dazu in Terror in Berlin: Sicherheit wird verstärkt und in „Nicht vor Terror in die Knie gehen“ (news.ORF.at).
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- Themenschwerpunkt (tvthek.ORF.at)