Akademie Graz verlieh Literaturpreise 2016

Die Akademie Graz hat am Montag im Literaturhaus ihre Literaturpreise 2016 verliehen. Verena Dürr, Marie Gamillscheg sowie Andreas Pargger durften sich über die mit insgesamt 5.500 Euro dotierte Auszeichnung freuen.

Die 34-jährige Wiener Autorin Verena Dürr konnte die Jury bestehend aus Literaturhaus-Chef Klaus Kastberger, Autor Georg Petz und Claudia Romeder vom Residenz Verlag, überzeugen. Ihr Text „Das Ende des Marillenbaums“ wurde mit dem ersten Preis geehrt. Collagenartig und augenzwinkernd präsentiert Dürr darin juristische Prologe - verwoben mit der Erzählung rund um ein älteres Pärchen, das gemeinsam eine Stifung gründet.

Dürr arbeitet unter dem Künstlernamen „venerasinn“ als interdisziplinäre Autorin „weil ich mich in verschiedenen Feldern bewege: also in Feldern der Performance und der Musik. Ich kombiniere meine Texte mit elektronischen Musikelementen und habe auch ein Poesie-Pop-Projekt namens ‚Bis einer heult‘. Literatur und Poesie spielt da überall eine Rolle und ist ein wichtiger Teil meines Schaffens“.

Zweiter Platz für Andreas Pargger

Den zweiten Platz belegt heuer Andreas Pargger mit dem Text „Aufzeichnungen aus der Regenstadt“ Der 30-jährige Tiroler ist der Lyriker unter den Preisträgern: „Es ist tatsächlich auch mein erster Preis - ich kann es gar nicht so richtig einordnen: Ich bin froh, dass ich ihn bekommen habe und hoffe, dass er mir auch in Zukunft etwas bringt, wenn ich mich für Stipendien bewerbe. Aber es macht mich nicht automatisch zum besseren Schreiber“, zeigt sich der Autor pragmatisch.

Seit Jahren habe er sich „nur in irgendeinem Zimmer eingesperrt und versucht, den ganzen Tag zu schreiben. Ich bin jetzt doch wieder dabei, mehr rauszugehen und auch mehr aus mir rauszugehen - zu versuchen, neue Eindrücke zu gewinnen“. Dadurch schreibe er nicht mehr ganz so regelmäßig wie zuvor - aber: „Mir kommt vor, dass ich durch die neuen Eindrücke die Zeit beim Schreiben intensiver nutze“, so Pargger.

„Das motiviert einen natürlich, weiterzumachen“

Die dritte Preisträgerin wurde 1992 in Graz geboren und lebt heute in Berlin, wo sie unter anderem für „Die Zeit“ schreibt. Marie Gamillscheg wurde für den Text „Blickwinkel“ prämiert, ein berührender Blick in das Leben der beiden Frauen Jana und Esther, „die sich von Angst getrieben ihre eigene kleine Welt in ihrer Wohnung aufbauen, anfangen, sich gegenseitig zu filmen und so eine Art Paralleluniversum schaffen“.

Gamillscheg erhielt unter anderem bereits den Literaturförderungspreis der Stadt, nun den dritten Preis der Akademie: „Das motiviert einen natürlich, weiterzumachen und ist eine wunderschöne Auszeichnung für die eigene Arbeit - und klar, es ist ja immer Geld damit verbunden, was gut ist, um mir Zeit freizukaufen und weiterzuarbeiten. Gerade habe ich meinen Debütroman fertiggeschrieben, im Frühjahr geht er ins Lektorat - und das wird die Hauptsache sein, die ich jetzt mache.“ „Alles, was glänzt“ - diesen Titel wird Marie Gamillschegs Debütroman tragen. Die Texte, die am Montag von der Akademie Graz prämiert wurden, erscheinen im Sommer in der Jubiläumsausgabe der Lichtungen.

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