Spendenkonvoi: Grazer helfen in Griechenland

Seit Monaten ist die Balkanroute gesperrt, die Transitlager an der österreichischen Grenze stehen leer. Ganz anders ist die Situation in Griechenland, wohin sich am Christtag sieben Grazer aufmachten, um zu helfen.

Aus den Augen, aus dem Sinn - noch vor einem Jahr haben uns Bilder und Berichte von Flüchtlingen täglich begleitet. Mittlerweile ist die Problematik in den Hintergrund gedrängt worden. Nicht so für den Verein Graz:Spendenkonvoi. Er fährt mehrmals jährlich nach Griechenland, um direkt in den Flüchtlingslagern zu helfen. Denn immer kommen Flüchtlinge auf griechischen Inseln an - in der Hoffnung, aus Krisengebieten in ein ihrer Meinung friedliches Europa zu gelangen. Doch dort sitzen sie unter widrigen Bedingungen fest.

„Wir bringen Leute zu Ärzten, Ärzte zu den Leuten“

So machten sich auch am Sonntag wieder sieben Grazerinnen und Grazer auf den Weg nach Thessaloniki: „Wir verteilen dort warme Winterkleidung, Hygieneartikel, Nahrungsmittel, medizinische Versorgung. Wir bringen die Leute zu Ärzten, wir bringen Ärzte zu den Leuten, wenn’s nötig ist, weil sie leben wirklich in absolut unmöglichen Zuständen“, erklärt Nicola Baloch, Obfrau von Graz:Spendenkonvoi.

In den Flüchtlingslagern leben laut Baloch zwischen 500 und 2.000 Menschen - ohne Heizung, mit schechter Ernährungs- und Hygieneversorgung. Zudem soll es immer wieder Stromausfälle geben.

Zwischen Hoffnung und Verzweiflung

Bei den Flüchtlingen schwinde auch immer mehr die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft: „Die Flüchtlinge sind nach einem Jahr Warten und Untätigkeit schon ziemlich verzweifelt. Man merkt, es ist zunehmend trostlos, die Leute sind depressiv und glauben nicht an die Strukturen, die eben nicht funktionieren. Und so wie es aussieht, werden sie auch noch eine ganze Weile in diesen Lagern in Griechenland bleiben müssen.“

Rund 50 Mal ist Graz:Spendenkonvoi bereits zu Lagern an der Balkanroute und in Griechenland gereist. Sachspenden wurden diesmal nicht mitgenommen. Mithilfe von gesammeltem Spendengeld werden Güter direkt in Griechenland eingekauft und verteilt.

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