Kulinarische Traditionen rund um Silvester
Traditionell essen viele Steirer zu Silvester gekochten Schweinsrüssel mit Kren, weil das Schwein Glück bringen soll, der Rüssel zeigt nach vorne. Da seinerzeit rund um Weihnachten geschlachtet wurde, gehörte der Schweinsrüssel mit Kren immer zu Silvester auf den Tisch, gekocht und kalt serviert.
Fisch, Linsen und Karpfen zum Jahresausklang
Am Neujahrstag wird nach wie vor der Brauch gepflegt, Fisch oder Schweinsbraten zu essen. Der Grund: Auch Fische schwimmen immer nach vorne. Daher sind Schwein und Fisch immer das richtige Essen für den Neujahrstag. Auch Linsen gehören zu Silvester und Neujahr wie das Glücksschwein oder der Glücksklee. Weil sie die Form von Münzen haben, deuten sie auf Geld und Reichtum hin. Deshalb hoffte man durch das Essen von Linsen auf Wohlstand. Auch die Karpfenschuppen vom Silvester- oder Neujahrskarpfen sollen Glück bringen. Eine Fischschuppe in der Geldbörse lässt das Geld niemals ausgehen, heißt es.
LK / Konstantinov
Kulinarischer Genuss und Klimaschutz
Jeder Steirer kann schon zu Jahresbeginn einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Silvester und Neujahr sind ein schöner Anlass, bewusst heimische Lebensmittel auf den Tisch zu bringen. Wie eine Untersuchung der Linzer Johannes-Kepler-Universität im Auftrag der Hagelversicherung ergab, profitieren vom Kauf von heimischen Lebensmitteln Klima, Arbeitsmarkt und Wirtschaft. Würden von den importierten, meist weitgereisten Lebensmitteln, 30 Prozent aus österreichischer Erzeugung gekauft werden, stiege das Bruttoinlandsprodukt um jährlich 3,2 Milliarden Euro und es könnten in Österreich mehr als 30.000 Arbeitsplätze geschaffen werden, allein rund 6.000 in der Steiermark.
40.000 Transportkilometer gespart
Wer beim Einkaufen auf heimische Produkte setzt schont unser Klima. Die Landwirtschaftskammer Steiermark errechnete anhand von Rezeptbeispielen, dass sich ein genauer Blick auf die Herkunft der Lebensmittel lohnt. Allein bei einem gebackenen Karpfen mit Petersilerdäpfel und Chinakohlsalat für vier Personen lassen sich mit heimischen Zutaten mehr als 21.000 Transportkilometer sparen, bei Specklinsen mit Semmelknödeln mehr als 40.000 Kilometer und bei einem Schweinsbraten mit Semmelknödeln auch gut 32.000 Transportkilometer sparen.
Der Einkauf regionaler und saisonaler Produkte trägt wesentlich zur Verringerung von CO2-Emissionen bei. So werden beispielsweise durch den Kauf von zehn Prozent mehr regionalen Lebensmitteln diese Waren statt durchschnittlich 1.700 Kilometer nur mehr 150 Kilometer weit transportiert. Das bedeutet eine Senkung der gefahrenen LKW-Kilometer um 166 Millionen pro Jahr. Das entspricht einer Reduktion von 116.000 Tonnen CO2.