2016 geringste Zahl an Verkehrstoten seit 1950

Eine Unfallbilanz für das Jahr 2016 zeigt: Im Vergleich zu den Jahren davor ist die Zahl der schweren Unfälle in Österreich gesunken. So verzeichnete man heuer die geringste Zahl an Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen.

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Rotes Kreuz Bruck/Kapfenberg, DokuTeam 03

Der Großteil der tödlichen Unfälle ereignete sich auf den Bundesstraßen (190 Getötete) und Landesstraßen (103). 146 (35,6 Prozent) aller tödlichen Unfälle sind Alleinunfälle, das heißt, es ist nur ein Fahrzeug am Unfall beteiligt. 77 tödlich verletzte Fahrzeuginsassen waren nicht angegurtet.

Insgesamt 427 Menschen verunglückten 2016 auf Österreichs Straßen tödlich. Das sind um 52 - bzw. 10,9 Prozent - weniger als 2015 und um drei Menschen bzw. 0,7 Prozent weniger als 2014, wo bisher der niedrigste Schnitt gelegen hatte. 2016 wurde somit die bisher niedrigste Zahl an Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen im BMI im Jahr 1950 registriert. Vor 2013 lag die Opferzahl immer über 500. Auch in der Steiermark ging die Zahl an Verkehrstoten von 77 im Jahr 2015 im alten Jahr auf 70 zurück.

Vor sechs Jahren wurde das Österreichische Verkehrssicherheitsprogramm ausgearbeitet. Dieses sieht vor, dass im Jahr 2020 maximal 311 Menschen auf den heimischen Straßen ums Leben kommen. Ein ambitioniertes Ziel, sind es doch heute noch um etwa 120 Tote mehr. Positiv ist aber, dass die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr seit Jahren sinkt: Langfristig liegt das Ergebnis 2016 zum vierten Mal in Folge unter 500 Verkehrstoten im Jahr.

Schwächste im Straßenverkehr weiterhin gefährdet

Aber nicht überall wird das Risiko geringer: „Während Pkw-Lenker immer sicherer unterwegs sind - dort haben wir wirklich stark fallende Unfallzahlen - sind ungeschützte Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer oder Fußgänger gefährdet. Da stagnieren die Zahlen, wenn sie nicht sogar geringfügig steigen“, berichtet Armin Kaltenegger vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.

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Die Zahl der Verkehrstoten soll auch 2017 weiter sinken

Auffallend sei laut Kaltenegger auch, dass heuer besonders viele Motorradfahrer auf der Straße ihr Leben verloren haben. Dass sonniges Wetter diese Zahl verstärke, sei laut dem Verkehrssicherheits-Kuratorium übrigens nicht immer der Fall.

Autonomes Fahren könnte mehr Sicherheit bringen

Eine positive Entwicklung für die Zukunft erhofft sich Kaltenegger durch das Autonome Fahren: „Grundsätzlich sind 99 Prozent aller Unfälle durch menschliches Versagen verursacht. Somit ist es eigentlich eine gute Aussicht, wenn Maschinen das Ganze lenken, weil sie wahrscheinlich eine geringere Fehlerquote haben.“

Als Leiter der Rechtsabteilung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit hebt Kaltenegger auch gesetzliche Änderungen hervor: So sollen beispielsweise die Probezeit für Führerscheinneulinge verlängert, Alkoholbestimmungen verschärft und Wegfahrsperren für alkoholisierte Fahrer in Autos eingebaut werden.

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