Kreisrunder Haarausfall: 25.000 Steirer betroffen

Rund 25.000 Menschen in der Steiermark sind vom Allopecia Areata - dem kreisrunden Haarausfall - betroffen. Meist beginnt er im Kindesalter oder in der Teenagerzeit - der Leidensdruck ist enorm. Forscher des LKH Graz wollen helfen.

Kreisrunder Haarausfall

Abbassyma / Wikipedia

Betroffene, die sich zur Studie melden möchten, können sich via E-Mail an Daisy Kopera wenden: daisy.kopera@medunigraz.at

Denn bis jetzt gibt es keine Therapie, die wirklich erfolgversprechend ist. Mit einer ganz eigenen Hilfsaktion sorgte daher zuletzt ein Bub aus Amerika für weltweites Aufsehen und Bewunderung: Er ließ sein Haar 30 Zentimeter lang wachsen, um es seiner besten Freundin zu schenken, die an kreisrundem Haarausfall leidet.

Ihr Schicksal teilen auch viele Steirer - und zwar rund 25.000. Die Krankheit beginnt meist mit einzelnen runden kahlen Stellen und endet oft in einer Glatze. Die Hautärztin und Leiterin des Zentrums für Ästhetische Medizin am LKH-Graz, Daisy Kopera, betreut jetzt eine neue Studie dazu: „Hautärzte arbeiten zusammen mit der medizinischen Psychologie am Klinikum Graz und sind dabei, im Rahmen eines Forschungsprojektes zu beweisen, dass bei dieser Form von Haarausfall psychosomatische Hintergründe bestehen.“

LKH sucht nach Studienteilnehmern

Dafür werden Betroffene gesucht, die anonym Fragebögen ausfüllen und Bluttests machen lassen. Manchen Patienten würden laut Kopera Cortisonsalben helfen. Doch die tatsächlichen Ursachen könne man so nicht bekämpfen. Das seien überraschenderweise oft entweder ein überfürsorglicher, allzu ängstlicher Erziehungsstil - oder negative seelische Erlebnisse: „Etwa der Wechsel vom Kindergarten in die Schule, eine Übersiedelung, ein Ortswechsel, wo man Freunde verlassen muss, oder der Verlust des Lieblingshaustieres - derartige Dinge können den kreisrunden Haarausfall auslösen.“

Experten raten deshalb zu einer psychologischen Therapie, um das Trauma aufzuarbeiten. Was den Betroffenen Hoffnung mache, sei, so Kopera, dass die Haarwurzeln trotz Krankheit intakt bleiben und das Haar jederzeit wieder nachwachsen könne.

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