Fürstenfelder Schnellstraße vor Baustart

Ein schon lange geplantes - und ebenso heftig umstrittenes - Straßenbauprojekt in der Oststeiermark könnte im neuen Jahr endlich realisiert werden: Der Ausbau der Fürstenfelder Schnellstraße (S7).

Der Spatenstich für die S7 liegt gut eineinhalb Jahre zurück - mehr dazu in Spatenstich für Fürstenfelder Schnellstraße (21.5.2015). Nach zahlreichen Beschwerden und daraus folgenden Verzögerungen durch die Bürgerinitiative „Allianz gegen die S7“ - mehr dazu in S7: Bürgerinitiative ficht UVP-Bescheid an (20.10.2011) -, werde jetzt aber bereits im Jänner mit der Vermessung und Abgrenzung der Trasse begonnen „und im April beginnt der Bau Richtung der Baustraße - das sind zwölf Kilometer von Ilz bis Rudersdorf. Das ist für uns ganz wichtig, weil wir nur auf dieser Trasse die ganzen Materialtransporte führen dürfen“, berichtet ASFINAG-Vorstandsdirektor Alois Schedl.

Kostenpunkt bei 630 Millionen Euro

28 km lang soll die S7 werden und vom Knoten Riegersdorf bei der A2 über Fürstenfeld bis zur ungarischen Staatsgrenze bei Heiligenkreuz führen. Mit zwei Tunneln und 24 Brücken liegt der Kostenpunkt bei 630 Millionen Euro.

Die S7-Streckenführung

ORF

Die geplante Streckenführung der S7

Ziel ist es, tausende Bewohner vom Transitverkehr zu entlasten. Größter Aufwand des Projektes sei der drei Kilometer lange Tunnel Rudersdorf: „Die Geologie ist nicht einfach - es ist ja kein Gebirge, kein Fels - sondern sehr lockeres Erdreich. Dadurch hat er eine sehr lange Bauzeit von fünf Jahren“, so Schedl.

„Möglich, Projekt zu verhindern“

Große Frage ist, ob sich der Bau - wie schon öfters - neuerlich verzögern kann. „Ja“, meint der ehemalige Richter Johann Raunikar, der jetzt rund 1.000 Bürger in der „Allianz gegen die S7“, vertritt. Es seien noch mehrere Verfahren anhängig: „Es geht einerseits um formelle Fragen über die Rechtmäßigkeit des Verfahrens an sich - und natürlich auch über inhaltliche Fragen, die Umweltauswirkungen. Wir gehen schon davon aus, dass nicht nur eine Verzögerung eintritt, sondern dass es möglich ist, dieses Projekt überhaupt zu verhindern.“

Der ASFINAG-Vorstandsdirektor sieht dem jedoch gelassen entgegen: Es könne zwar immer kleinere Verzögerungen geben. Er sei jedoch überzeugt, dass man heuer alles in Bau haben werde. 2022 soll die S7 dann fertig sein - so ist zumindest der Plan.

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