Diesel gefährlicher als bisher bekannt

Dieselfahrzeuge verpesten die Luft mehr als bisher angenommen - das zeigt eine neue Studie des europäischen Forschungsinstituts ICCT. Dennoch werden in der Steiermark immer mehr Diesel-Autos gekauft.

Im Vorjahr wurden in der Steiermark mehr Diesel-Pkws als Benziner neu zugelassen, heißt es vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ): Demnach kamen im Vorjahr rund 24.000 Diesel-Pkws neu auf die steirischen Straßen. Es sind aber weniger die privaten Haushalte, die zu Diesel greifen: Rund sechs von zehn neuen Diesel-Pkws wurden auf Firmen oder Organisationen zugelassen.

„Ursache von Lungenkrebs“

Für die Gesundheit der steirischen Bevölkerung ist die hohe Anzahl an Diesel-Pkws schlecht, so der VCÖ, denn die modernen Diesel-Pkws sind bei weitem nicht so schadstoffarm, wie es die Herstellerangaben versprechen: Beim Fahren auf der Straße stoßen sie deutlich mehr Schadstoffe aus, als im Labor ermittelt wird, sagt eine aktuelle ICCT-Studie; dieses Forschungsinstitut deckte auch den VW-Abgasskandal mit auf - mehr dazu in Wie Asbest, Arsen und Senfgas (news.ORF.at).

Laut dieser Studie verbrauchen neue Diesel-Pkws der Abgasklasse EURO 6 beim Fahren auf der Straße im Schnitt doppelt so viele Stickoxide wie moderne Lkws. Stickstoffdioxid schädigt die Atemwege und kann zu Bronchitis sowie Lungen- und Herzschäden führen; vor allem für Kinder sowie für ältere Menschen ist Stickstoffdioxid sehr schädlich.

VCÖ: Behörden sollen schärfer kontrollieren

Der VCÖ fordert jetzt die Behörden zu schärferen Kontrollen auf: Die Grenzwerte seien geschaffen worden, um die Gesundheit der Menschen zu schützen und nicht, um in den Laborräumlichkeiten für saubere Luft zu sorgen, kritisiert der VCÖ. Ein weiterer Kritikpunkt: Trotz der hohen Schadstoffmengen von Dieselabgasen wird Diesel in Österreich um 8,5 Cent pro Liter niedriger besteuert als Eurosuper. In der Schweiz etwa werde Diesel gleich hoch besteuert - eine Regelung, die auch für Österreich sinnvoll sei, so der VCÖ.

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