Murinsel: „Facelift“ vor Abschluss

Das „Facelift“ der Grazer Murinsel steht vor seinem Abschluss. Die Insel soll künftig wieder mehr Gäste anlocken - dazu will die Stadt künftig einen programmatischen Betrieb einrichten.

Die Murinsel - die eigentlich keine Insel, sondern ein an Seilen festgezurrtes Boot ist - war für das Kulturhauptstadtjahr 2003 von Designer Vito Acconci entworfen worden und sollte ursprünglich nach einem guten Jahr wieder entfernt werden - es kam aber anders, denn die Grazer fanden Gefallen an der Konstruktion.

Grazer Murinsel

APA/Barbara Gindl

Sie beherbergt ein kleines Cafe und bietet in einem Amphitheater Platz für Veranstaltungen. Bisher war die Nutzung aber wenig koordiniert, und der Zahn der Zeit nagte bereits am Stahl- und Glasgebilde - daher wurde die Murinsel in den vergangenen Monaten saniert und soll in wenigen Wochen rundum erneuert wieder öffnen.

Mehr Fläche - mehr Information

Vor allem im Innenbereich hat sich so manches geändert: Statt einem Kletternetz für Kinder wird nun eine freie Fläche zur Verfügung stehen - diese sollen künftig Fremdenführer mit ihren Gruppen nutzen. Zudem werden in dem Bereich weitere Informationen über Graz bereitgestellt, teils auch auf Monitoren: Sie sollen den Gästen Lust auf andere Sehenswürdigkeiten in Graz machen.

Hinzu kommt ein Designershop, in dem Kreative aus der Stadt ihre Produkte zum Verkauf anbieten können. Der Kaffeehaus-Betrieb bleibt erhalten, wobei das Essens-Sortiment auf Sandwiches, Baguettes und Strudel-Angebote ausgelegt werden soll, so Wolfgang Skerget, Leiter der Koordinationsstelle City of Design. Neu wird auch ein Showroom sein: ein Bereich, in dem Künstler ihre Möbel nicht nur ausstellen, sondern auch als Sitzgelegenheiten zur Verfügung stellen.

„Sanfte, nachhaltige kulturelle Aufladung“

Der Innenbereich hat neue Böden und eine neue Bar bekommen. Der Außenbereich erfährt eine elektronische Aufwertung, denn sowohl Tonanlage als auch Leinwand werden installiert. Damit sollen in der warmen Jahreszeit Sommerkino-Veranstaltungen im Amphitheater stattfinden - dabei soll es aber weniger klassisches Sommerkino, sondern mehr eine Plattform für Künstler sein, die ihre Visuals darbieten können. Insgesamt gehe es laut Skerget um eine „sanfte, nachhaltige kulturelle Aufladung der Murinsel“, wobei die Koordination die Stadt Graz übernimmt und somit auch die Auswahl trifft.

Ein erstes Highlight soll bereits die Baustellenbesichtigung am 25. Jänner sein, denn da werden Industrie-Taucher in einem vor der Strömung schützenden Stahlwürfel ins Wasser hinabgelassen, um die Seile zu überprüfen und neue Klemmen anzubringen. Besuchern soll bei diesem Anlass ebenfalls das Konzept präsentiert werden.

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