Land macht Gemeinden mit Mikro-ÖV mobil

Viele Wege vor allem am Land sind ohne Auto oft nur schwer zu erledigen. Um hier Abhilfe zu schaffen, nimmt das Land jetzt Geld in die Hand: Damit soll in den Gemeinden der „Mikro-Öffentliche-Verkehr“ (Mikro-ÖV) ausgebaut werden.

Im ländlichen Raum können selbst Distanzen von nur wenigen Kilometern mit öffentlichen Verkehrsmitteln oft viel Zeit in Anspruch nehmen - und genau hier soll künftig der Mikro-ÖV greifen.

„Alles, was nicht klassischer Linienverkehr ist“

Mikro-ÖV hat keinen fixen Fahrplan, Mikro-ÖV steht nicht in Konkurrenz zu Bussen und S-Bahnen, Mikro-ÖV soll ein Angebot für Senioren, junge Erwachsene und Pendler sein - so beschreibt Bernhard Breid von der Landesverkehrsabteilung das Projekt: „Mikro-ÖV ist öffentlicher Verkehr, ist aber alles, was nicht der klassische Linienverkehr ist. Wir werden damit nicht die Fahrgastzahlen erreichen, die wir mit der S-Bahn erreicht haben, aber es ist für die Leute, die es brauchen, ein ganz wichtiger und wesentlicher Beitrag.“

In den meisten Fällen werden die Verkehrsmittel einfach angerufen oder bestellt - ein Bus kann so etwa in der Früh als Schulbus im Einsatz sein, danach Senioren zum Arzt fahren und anschließend Jugendliche zum Musikunterricht oder Sportplatz bringen, oder er fährt mit Fahrgästen zur nächstgelegenen Bushaltestelle.

Gemeinden zur Ideenfindung aufgerufen

Jede Gemeinde soll nun selbst Ideen finden, wie der Mikro-ÖV in ihrem Gebiet bestmöglich aussehen könnte und kann dann beim Land Projekte einreichen. Bis zu 30.000 Euro werden pro Gemeinde ausgeschüttet, insgesamt stehen jährlich 1,5 Millionen Euro für den Mikro-ÖV zur Verfügung.

„Mit dieser Mikro-ÖV-Strategie haben wir den letzten noch fehlenden Mosaikstein gesetzt. Es ist also in Zukunft wirklich möglich, in allen steirischen Gemeinden öffentlichen Verkehr zu haben, der es den Menschen ermöglicht, ohne Privat-Pkw Knotenpunkte zu erreichen, was ganz wichtig ist“, so Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ).

Förderanträge ab 1. Februar möglich

Ab 1. Februar können Förderanträge gestellt werden; bei der Verkehrsabteilung des Landes geht man davon aus, dass rund ein Drittel aller steirischen Gemeinden einen Antrag stellen werden. Erfahrungen mit Mikro-ÖV gibt es bereits: In Trofaiach nützen laut Land mittlerweile 20.000 Fahrgäste jährlich den „gMeinBus“, und in Gratwein-Straßengel rufen rund 5.000 Fahrgäste pro Jahr das sogenannte „rufmi“.

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