ASFINAG setzt auf Sole statt Salz

2017 verteilen Streufahrzeuge auf den steirischen Autobahnen erstmals flüssige Salzlösung. Das spare laut dem Autobahnbetreiber ASFINAG Kosten und sei wesentlich effizienter - speziell in einem so frostigen Winter.

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Die neuen Streufahrzeuge sind europaweit einzigartig

Die Salzsole wird mit zwei neuen Fahrzeugen der ASFINAG auf die Straßen aufgebracht. Dabei handelt es sich um sogenannte Kombi-Wet-Streuer - sie spritzen Salzsole und streuen bei starkem Frost zusätzlich Trockensalz.

Autobahnmeister Markus Bratschko aus Unterwald betont, dass flüssige Salzsole viel effizienter wirke als normales Streuen: „Wir haben früher von zehn Gramm Salz nur drei Gramm auf der Straße gehabt - sieben Gramm sind am Rand des Fahrstreifens liegengeblieben.“

Zusammenarbeit mit TU Wien

Entwickelt wurde die neue Technologie gemeinsam mit der Technischen Universität Wien. Seit vier Jahren arbeitet die ASFINAG mit der TU zusammen. Vor allem, um neuen Wetterphänomenen besser trotzen zu können: „Wir haben in früherer Zeit gesagt, 36 Stunden sind für uns realistisch, dass wir ein Niederschlagsereignis haben können. Regional wird es immer schwieriger: Da müssen wir schon auf zwölf Stunden zurückgreifen, in denen wir sagen können, in zwölf Stunden fängt für uns der Niederschlag an“, so Bratschko.

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Die Pflüge der neuen Fahrzeuge kommen auf eine Breite von über acht Metern

Die neuen Fahrzeuge gibt es bisher nur in der Steiermark. Sie sind europaweit einzigartig, weil sie zwei Fahrspuren gleichzeitig von Eis und Schnee befreien können. Der Pflug kommt auf eine Breite von über acht Metern. Die Fahrzeuge sind zwischen Mooskirchen und dem Packsattel im Einsatz.

Modern - aber „kein Allheilmittel“

Bei starkem Schneefall kommen noch vier normale Räumfahrzeuge dazu: „Die Fahrzeuge sind zwar das modernste, was man momentan in Europa bekommen kann, aber man darf sich als Kunde nicht erwarten, dass es ein Allheilmittel ist, ein Wundermittel“, unterstreicht der Experte.

Insgesamt gibt es in der Steiermark bisher fünf derartige Fahrzeuge; neben den beiden in Unterwald auch zwei bei der Autobahnmeiterei Bruck. Im nächsten Jahr sollen fünf weitere dazu kommen.

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