Theaterholding Graz: Besucherzahlen steigen

Die Theaterholding Graz hat am Montag eine Bilanz über die Spielzeit 2015/16 gezogen - mit Grund zur Freude: Opernhaus und Schauspielhaus sowie die diversen Spielstätten verzeichneten einen Besucheranstieg.

„Sie sehen hier einen sehr zufriedenen Theaterholding-Geschäftsführer. Wir können zufrieden sein mit der wirtschaftlichen Lage und den Besucherzahlen“, begann Holding-Chef Bernhard Rinner seine Bilanz. So seien in der Spielzeit 2015/16 insgesamt 463.570 Karten verkauft worden - um rund drei Prozent bzw. etwa 13.200 Karten mehr als in der vorhergehenden Saison.

Auch der Kartenverkauf der aktuellen Saison bis Stichtag 15. Jänner biete Grund zur Freude. Er ist mit 215.408 um etwa 17.300 Karten höher als im Vergleichszeitraum der Spielzeit 2014/15.

Opernhaus auf Platz 1

Für das Opernhaus wurden 154.633 Karten verkauft. Dahinter folgen das Orpheum (108.749), das Schauspielhaus (70.788) und das Jugendtheater Next Liberty (41.258). Die Umsatzerlöse (Vorstellungserlöse, Bühnen- und Kostümbilderlöse, Vermietung usw.) machen 19 Prozent aus. Die Holding beschäftigt 439 Mitarbeiter, 47 Prozent davon im künstlerischen Bereich.

Trotz steigender Besucherzahlen ist der Anteil der Abonnements in Oper, Schauspielhaus und Next Liberty von 7.609 (2014/15) auf 6.937 gesunken: „Die Flexibilität der Besucher nimmt massiv zu“, so Rinner. Das habe auch eine mit dem Institut für Markenentwicklung erarbeitete Studie über den Wertewandel des Kulturpublikums zutage gefördert.

Von „Bildungsbürgern“ zu „Geschmacksbürgern“

In Bezug auf den „Kulturaffinen“ sei demnach allgemein eine abnehmende Tendenz von humanistisch gebildeten, konservativen „Bildungsbürgern" (mit rund zehn Prozent der Bevölkerung) hin zum sehr gut ausgebildeten, design-affinen und liberal-leistungsaffinen Geschmacksbürger“ zu erkennen, schilderte Studienautor Franz Hirschmugl.

Weiteres neues Publikum-Potenzial ist laut Hirschmugl unter den „zeitgenössisch kritischen“, gebildeten und liberal-lebensstilorientierten „Besserbürgern“ zu heben. Die Bühnen Graz wollen sich auch diese Schichten durch u.a. „einen Schwerpunkt im Digital Sales-Bereich“ stärker erschließen, wie Rinner ankündigte.

Rosen für Intendanten gestreut

Zum künftigen Budget hielt der Theaterholding-Chef fest, dass es entscheidend sein werde, mit der neuen Stadtregierung „flott in Verhandlung zu kommen, um eine Absicherung für die Zeit nach 2020 zu bekommen“, weil davon wiederum die künftigen Verträge mit den Intendanten abhängig seien.

Aufsichtsratsvorsitzender Alfred Wopmann streute den Intendantinnen und Intendanten von Opernhaus, Schauspielhaus und Next Liberty Rosen: „Diese Leute sind wesentlich für den Erfolg. Sie entwickeln durch Engagement Sänger und Schauspieler, die explodieren“.

Wopmann nimmt den Hut

Dies habe allerdings auch zur Folge, dass diese nicht mehr in Graz, sondern etwa in Bayreuth sängen, so Wopmann, der am Montag selbst seinen baldigen Abgang angekündigt hat: „Nach 13 Jahren ist es Zeit den Hut zu nehmen und den Sessel anderen Leuten zu übergeben“, so der 80-Jährige Aufsichtsratsvorsitzende. Sein Ausscheiden werde „im Laufe des heurigen Jahres erfolgen“, hieß es vonseiten der Theaterholding.

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