Eisenhof Liezen insolvent: 70 Jobs wackeln

Das obersteirische Traditionsunternehmen Eisenhof Liezen GmbH hat am Freitag beim Landesgericht Leoben Insolvenz angemeldet. 70 Dienstnehmer bangen um ihren Job.

Der Betrieb beschäftigt sich mit dem Handel von Metall- und Kunststoffwaren für Bauzwecke sowie der Bereitstellung von Installationsbedarf für Gas, Wasser und Heizung; der Eisenhof zählt zu den bedeutendsten mittelständischen Unternehmen des Bezirkes Liezen.

Mit rund 800.000 Euro überschuldet

Die Aktiva betragen rund 3,56 Mio. Euro, wobei große Teile mit Hypotheken belastet sind; die Passiva belaufen sich auf etwa 4,31 Mio. Euro. Mit 2,75 Mio. Euro entfällt ein Großteil der Verbindlichkeiten auf die Hausbank sowie mit 1,24 Mio. Euro ein weiterer großer Brocken auf die Dienstnehmer - diese könnten bei möglichen Kündigungen auch Beendigungsansprüche geltend machen. Bei den Aktiva steckt mit rund 2 Mio. Euro das meiste Vermögen in der Liegenschaft, diese ist aber belastet.

Wie die Kreditschützer AKV, KSV und Creditreform mitteilten, liegt die Ursache für die Zahlungsunfähigkeit an den rückläufigen Umsätzen in den vergangenen Jahren: 2011 sei noch ein Umsatz von etwa 17,3 Mio. Euro erzielt worden, dieser brach aber bis 2015 auf 13,8 Mio. Euro ein. 2016 waren weitere Rückgänge zu verzeichnen, heißt es seitens des Unternehmens. Laut Insolvenzantrag sei der Umsatzrückgang auf die zunehmende Verwendung von Holz im Wohnbau sowie die Fertigteilbauweise zurückzuführen.

Fortführung in kleinerem Rahmen geplant

Das Unternehmen will den Betrieb fortführen, aber mehrere Bereiche einsparen und so eine Restrukturierung schaffen; 2015 sei bereits eine Filiale in Bad Aussee geschlossen worden. Kündigungen stehen im Raum, wie viele sei aber noch nicht klar, erklärten die Kreditschützer. Den rund 100 Gläubigern wurde ein Sanierungsverfahren mit einer 30-Prozent-Quote binnen zwei Jahren angeboten.

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