Graz-Wahl: Analyse der Wahlplakate
Auf den ersten Blick auffallen und die Botschaft kurz und prägnant vermitteln: Das ist die Aufgabe von Wahlplakaten, die allerdings nicht mehr die Zugkraft und Bedeutung haben wie noch vor einigen Jahren.
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An Bedeutung verloren
Wahlplakate hätten in Zeiten der sozialen Medien viel an Bedeutung verloren, sagt auch Heinz M. Fischer, Kommunikationsexperte an der FH Joanneum: „In der Orchestrierung der öffentlichen Kommunikation vor Wahlen hat die Bedeutung der Plakate stark abgenommen. Man macht es aber trotzdem, weil die anderen machen es auch. Im Gesamtkontext passt es auch wieder. Es geht aber eigentlich nur mehr darum, sich im öffentlichen Raum zu positionieren und Kandidaten herzuzeigen“, so Fischer.
„Stark konservative Wiederholungen“
Wirklich Neues vom Konzept sei auch im Grazer Wahlkampf nicht dabei, so Fischer: „Es sind Wiederholungen aus den vergangenen Jahrzehnten. Man könnte meinen, da sei medial die Zeit stehengeblieben, obwohl es nicht so ist. Von den Motiven her - wenn man es wohlwollend will, sind es klassische Motive, wenn man es ein bisschen kritisch sagen würde: Es sind stark konservative Wiederholungen.“
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ÖVP: Bewusste grüne Farbtupfer
Die ÖVP präsentiert Bürgermeister Siegfried Nagl auf ihren Plakaten, die Farbe Grün dominiert - laut Fischer eine sehr bewusste Entscheidung: „Das ist mit Sicherheit bewusst eine kleine Referenz an die grüne Partei. Man will grüne Elemente im Wahlprogramm haben. Am ehesten und am professionellsten, würde ich tatsächlich sagen, hat die ÖVP die visuelle Kommunikation geschafft, da ist ein wenig Dynamik drinnen, da ist die Motivation des Spitzenkandidaten zu sehen“, lautete seine Analyse.
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„Passfoto“ bei der KPÖ
Als konservativ, fast bieder, bezeichnet Fischer die Plakate der KPÖ - sie erinnern ihn an ein Passfoto. „Man will die Person herzeigen. Das ist gelungen. Sonst ist nicht viel mehr passiert“, so Fischer. Vizebürgermeisterin Elke Kahr, die bei der letzten Wahl knapp 20 Prozent erreichte, werde als sozial engagierte Politikern in den Mittelpunkt gestellt.
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Grammatikfehler bei der SPÖ
Ein Grammatikfehler habe sich auf manchen Plakaten der SPÖ eingeschlichen, die Spitzenkandidaten Michael Ehmann ins Bild rücken, so Fischer: „Vielleicht ist das auch ein kleines Quiz“, meint er, „in Wirklichkeit hat es dieser Kandidat am schwersten, er ist neu. Das heißt, hier muss man ihn zeigen, da kann man nicht experimentieren.“
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Nichts Neues bei der FPÖ
Nichts Neues auch bei der FPÖ, analysiert der Medienexperte: Spitzenkandidat Mario Eustacchio, der mit knapp 14 Prozent ins Rennen geht, präsentiere die bekannte Ausländerthematik. „Die FPÖ hat unterschiedliche Plakate, zum einen sieht man den Kandidaten, zum anderen Slogans eins zu eins aus dem Wahlprogramm. Ansonsten nichts Neues“, so Fischer.
Grüne
Grüne: Seriöse Jugendlichkeit
Jugendlich wirken wollen die Plakate mit Tina Wirnsberger, die die Grünen mit rund zwölf Prozent in die Wahl führt: „Man möchte vor allem die jugendlichen Wahlsegmente ansprechen. Das gelingt zum Teil. Es ist solide und sehr seriös gemacht“, analysiert Fischer.
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Dynamik am ehesten bei NEOS
Die Grünen nehmen mit der stark vertretenen Farbe Pink wiederum Bezug auf NEOS, deren Plakat der Kommunikationsexperte am ehesten als frisch und dynamisch bezeichnet: „Man könnte sagen, vom Informationsdesign her bewusst unruhig - und von der Farbe her sind es sicher die auffälligsten Plakate.“
Erste Stimmen bereits abgegeben
Am 5. Februar wählt Österreichs zweitgrößte Stadt Graz einen neuen Gemeinderat. Noch nie gab es mit 222.856 so viele Wahlberechtigte - mehr dazu in 222.856 Grazer wählen einen neuen Gemeinderat. Am vorgezogenen Wahltag, am 27. Jänner, gaben exakt 9.698 Grazer ihre Stimme ab - mehr dazu in Bilanz vorgezogener Wahltag.
Links:
- Graz wählt: Alle Infos zur Gemeinderatswahl (steiermark.ORF.at)
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