KUG-Premiere im Gedenken an Binder

Regisseur und Theatermacher Ernst Marianne Binder ist Freitagnacht unerwartet verstorben. Die Premiere von „Hänsel und Gretel“ an der Grazer Kunstuniversität am Samstag stand ganz im Zeichen des Gedenkens an Binder.

In der Nacht vor der Premiere seiner 99. Inszenierung – Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ an der Kunstuniversität Graz – starb Regisseur Ernst M. Binder überraschend - mehr dazu in Regisseur und Autor Ernst M. Binder ist tot. Die Kunstuniversität entschloss sich, die Premiere am Samstag über die Bühne zu bringen.

"Hänsel und Gretel"

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Anwalt und Fürsprecher der Menschseins

Die Premiere stand ganz im Zeichen des Gedenkens an einen, der für das Theater gelebt hat. Immer auch sei der Künstler Anwalt und Fürsprecher des Menschseins: Seine Botschaft hat Regisseur Ernst M. Binder mit der Inszenierung von Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ einmal mehr unterstrichen.

Flüchtlingsthematik und Konsumwelt

„Ich habe Ernst Binder als einen sehr politischen und politisch engagierten Menschen kennengelernt. Und schon in einem unseren ersten Gespräche war klar, dass er mit der herkömmlichen Rezeption von ‚Hänsel und Gretel‘ nichts anfangen kann, die hat ihn gar nicht interessiert, und dass der Fokus aus aktuellem Anlass auf dem Flüchtlingsthema liegt. Hänsel und Gretel sind Flüchtlingskinder, die sich mit unserer westlichen kapitalistischen Konsumwelt konfrontiert sehen“, so der musikalische Leiter Frank Cramer.

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„Mit Abstand die schönste Arbeit“

„Für mich persönlich war das in den sechs Jahren, die ich hier jetzt in Graz arbeite, mit Abstand die schönste und wertvollste Arbeit mit einem Regisseur“, ergänzte Kramer.

Provokant und berührend

Gesellschaftskritisch, aktuell, provokant, berührend und mit Liebe zum Detail inszeniert. Seine letzte Inszenierung ist ein bewegendes Bild für das, worauf es dem Menschen und dem Regisseur Ernst M. Binder immer ankam.

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