Masern-Viren: Seit Jahresbeginn sieben Fälle

Sieben Fälle von Masern hat es seit Anfang des Jahres in der Steiermark gegeben. Aktuell sind laut Sanitätsdirektion drei Kleinkinder und vier Erwachsene betroffen. Ein Problem sei die zu geringe Durchimpfungsrate.

Die betroffenen Kinder und Erwachsenen kommen aus dem Raum Graz, Graz-Umgebung und dem Bezirk Deutschlandsberg. Zwei weitere Fälle wurden bekannt, aber noch nicht ausgewertet. Bei zwei Patienten handelt es sich um nicht geimpfte Mitarbeiter der Steiermärkischen Krankenanstalten.

Durchimpfungsrate unter WHO-Empfehlung

„Der Jänner ist traditionell ein starker Monat, was die Masern-Fälle anbelangt, im Vorjahr waren es allerdings doch weniger“, schilderte Ursula Schreiber von der Landessanitätsdirektion Steiermark. Generell zeige sich hier wieder das Problem der zu geringen Durchimpfungsrate: „Wir haben je nach Bezirk eine Durchimpfungsrate zwischen 68 und 80 Prozent, wir bräuchten aber nach den Empfehlungen der WHO 95 Prozent“, sagte Schreiber. Der Impfstoff sei „für alle Menschen im Land gratis. Mehr kann man schon fast nicht mehr tun“, so die steirische Obersanitätsrätin.

KAGes-Mitarbeiter betroffen

Zwei der erwachsenen Erkrankten arbeiten in Häusern der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft KAGes. Hier sieht die Beamtin der Landessanitätsdirektion „dringenden Handlungsbedarf. Wir informieren ständig über die hoch ansteckende Krankheit und den Impfbedarf“.

KAGes: „Können die Leute nicht zwingen“

„Wir können die Leute nicht zwingen“, entgegnete der Leiter des Instituts für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie der KAGes, Klaus Vander. Mit Jänner 2015 habe man „nach zähem Ringen“ eine Impfrichtlinie herausgebracht, die den Impfschutz der klassischen präventablen Erkrankungen zu einer Voraussetzung für ein Dienstverhältnis macht. „Den anderen Mitarbeitern mit älterem Dienstverhältnis können wir es nur anbieten und sie werden stärkstens umworben“, betonte Vander.

Wie viele Mitarbeiter tatsächlich nicht geimpft sind, konnte Vander nicht nennen: „Organisatorisch ist es kaum möglich, eine Screeninguntersuchung auf Masern-Antikörper zu machen“, sagte der Institutsleiter.

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