Experten warnen vor Gefahren bei Skitouren

Der schneereiche Winter lockt heuer besonders viele Wintersportler auf den Berg - darunter auch immer mehr Skitourengeher. Das spürt auch die Bergrettung, die immer öfter ausrücken muss.

Auf die Tourenski und los - genau so sollte man seine erste Skitour nicht angehen. Denn einer der größten Anfängerfehler ist die falsche Einschätzung des eigenen Könnens und der Gefahren im Gelände.

Hans Peter Scheb, Bergführer und Einsatzleiter der Bergrettung Gesäuse erklärt: „Die Zahl derer, die das sehr locker nehmen und halt einmal über Bekannte, die Tourenerfahrung haben, in das Metier einsteigen, ist sicher sehr groß. Solange die Bedingungen gut sind, funktioniert das - aber wir haben im Gebirge sehr oft schwierig einzuschätzende Bedingungen, und da kommt man bald einmal mit diesem weitergegebenem Wissen an die Grenze.“

„Oft mit persönlicher Überforderung konfrontiert“

Das spiegelt sich laut Scheb immer wieder auch in den Einsätzen der Bergrettung wieder: „Sehr oft sind wir nicht nur mit Lawinenunfällen konfrontiert, sondern mit persönlicher Überforderung, mit Ermüdung bis hin zur vollständigen Erschöpfung. Und was auch ein großes Problem darstellt, ist, dass man sich im Gelände nicht mehr orientieren kann, sich heillos verläuft und festsitzt, wo man in Schwierigkeiten kommt.“

Skitourengeher

APA/Barbara Gindl

Der schneereiche Winter lockt heuer besonders viele Wintersportler auf den Berg - darunter auch immer mehr Skitourengeher

Erster Schritt müsse daher sein, sich mit dem Sport vertraut zu machen - am besten mit Hilfe von Profis. Mittlerweile ist das Angebot zwar kaum noch überschaubar, am wenigsten falsch machen aber kann, wer sich einem Berg- und Skiführer anschließt.

Gute Ausrüstung als Basis

Eigens geschult sind auch die Tourenführer der Vereine - etwa des steirischen Alpenvereins, wie der Vorsitzende Norbert Hafner beschreibt: „Wir haben etwa 2.000 ehrenamtliche Mitarbeiter in der Steiermark. Wenn wir das jetzt auf die Skitouren herunterbrechen, würde ich annehmen, dass es 150 bis 200 Leute sind, die eine Ausbildung hinter sich haben und auch Touren anbieten.“

Nicht zuletzt sollten Skitourengeher gut ausgerüstet sein - und dazu gehört neben Tourenskiern und Stöcken auch ein Airbagrucksack, ein Lawinensuchgerät und ein Handy, um im Notfall Hilfe rufen zu können.

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