Grazer Sporthändler Allstar insolvent

Am Freitag hat der Grazer Sportartikelhändler Allstar Sport e.U. einen Antrag auf Insolvenz beim Grazer Handelsgericht eingebracht. Laut Kreditschutzverbänden hat das Unternehmen rund 1,4 Millionen Euro Schulden.

Neben etwa zwölf Dienstnehmern sind auch 35 Lieferanten von der Insolvenz betroffen. Eine Fortführung des Geschäfts scheint laut dem Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) aufgrund der zunehmenden Konkurrenzsituation am Markt nicht möglich. Das 2006 gegründete Unternehmen mit Standorten am Weblinger Gürtel 20 und 25 im Center West beschäftigte sich mit dem Handel von Sportmode - großteils über den Onlinehandel.

Versuche mit Billigplattformen scheiterten

Durch sein laut AKV persönliches Interesse an amerikanischen Sportarten importierte Inhaber Christoph Michelic Sporttrikots für Basketball und American Football aus den USA. So soll Allstar bald zu einem der größten Zwischenhändler im deutschsprachigen Raum geworden sein. Der Verkauf erfolgte über Amazon, eBay und einen eigenen Webshop.

Da einzelne Händler Allstar aber verboten, Waren über Amazon zu vertreiben, wurden neue Kooperationen eingegangen. Zudem wurde eine Eigenmarke (TREN) über eine eigene Gesellschaft etabliert. Die Produkte wurden der Creditreform zufolge in China hergestellt. Sämtliche Versuche, über Billigplattformen Erfolge zu erzielen, scheiterten jedoch. Auch der Direktverkauf über ein eigenes Geschäft in Graz im Center West lief nicht wunschgemäß. Die TREN GmbH, deren Stammkapital zur Gänze von Allstar gehalten wird, soll ebenfalls überschuldet sein.

Nur geringer Barbetrag für Masseverwalter übrig

Die Passiva sollen 2,48 Millionen Euro betragen, die Aktiva rund 1,06 Millionen Euro, wobei das Liegenschaftsvermögen mit rund 0,5 Millionen Euro überbelastet sein soll. Auch ein Wertpapierdepot und ein Sparbuch mit einem Wert von rund 0,16 Millionen Euro sollen verpfändet sein. Lediglich ein Barbetrag von 0,06 Millionen Euro kann an den Masseverwalter überwiesen werden.

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