VS Falkenstein: Schock über mögliches Aus

In der Steiermark sollen acht Volksschulen, „Klein- oder Kleinstschulen“, geschlossen werden. Eine von der Schließung bedrohte Schule ist die Volksschule Falkenstein. Dort herrschen Unverständnis und Schock bei Direktor und Eltern.

Das Land geht unter anderem von einer Mindestgröße von 20 Kindern aus, außerdem darf der neue Schulweg nicht länger als eine halbe Stunde pro Strecke sein. Damit ist die Schülerauslastung in den acht Volksschulen Augraben, Etmißl, Falkenstein, Laßnitz bei Murau, Hieflau, St. Blasen, St. Johann am Tauern und Rachau in der Gemeinde St. Margarethen bei Knittelfeld zu gering. In letzterer Gemeinde soll nun auch noch eine zweite Schule geschlossen werden - mehr dazu in Weitere Schulschließungen stehen bevor.

VS Falkenstein

ORF

Verlust für Ortsteil

Der ORF hat einen Lokalaugenschein in einer der betroffenen Schulen gemacht, in der Volksschule Falkenstein im Bezirk Weiz. Ihr droht mit Ende des Schuljahres das mögliche Aus. Dass die Schule vielleicht zusperren muss, sei eine schlechte Nachricht für den Ortsteil Falkenstein. Die Mutter eines Schülers sagte: „Wir haben im Prinzip nur mehr den Sportverein, die Feuerwehr und die Schule - und wenn die Schule jetzt auch weg ist, da war oft am Nachmittag Turnen für die Kinder und die Erwachsenen, und es gab noch andere Veranstaltungen in der Schule. Das wäre sehr sehr schade.“

Schule darf noch Anmeldungen annehmen

Aber noch ist es nicht soweit. Die Schule darf noch Anmeldungen annehmen, muss aber zusagen, dass ein Verfahren läuft und die Volksschule Fischbach, sieben Kilometer entfernt, die nächste Möglichkeit wäre.

Direktor fühlt sich unverstanden

Direktor Herwig Panhofer zweifelt an der Darstellung, dass seine Schule wirklich in den nächsten Jahren weniger als 20 Schüler hat - und außerdem fühlt er sich unverstanden: „Würde das Ganze anders laufen, dass die Pädagogik falsch wäre, denn könnte ich das verstehen. Aber wenn wir richtig arbeiten, Leuchtturmschule sind, wenn die anderen das goutieren bis hinauf zum Bundesministerium, wenn wir unter anderem Pädagogen aus Taiwan da haben, dann kann ich da nicht mit. Ich kann das nicht nachvollziehen“, so Panhofer.

Eltern unter Schock

Gerade das soziale Miteinander schätzen die Eltern an der Schule. Daher war die Nachricht über die mögliche Schließung ein Schock. So sagte eine Mutter: „Mein Sohn ist ein ADHS-Kind. Im Kindergarten hatten wir schon Probleme. Aber der Schuldirektor hat von Haus aus gesagt, das machen und das schaffen wir - und das war auch so.“ Und eine andere Mutter, sie hat Zwillinge, die besondere Betreuung brauchen, ergänzte: „Sie gehen freiwillig und sie gehen gerne. Und sie sind auch sehr gut integriert dank des Engagements der Schule.“

Verfahren läuft noch

Wie geht es nach den Sommerferien weiter? Das Verfahren läuft noch bis Ende Februar. Von der Gemeinde gibt es noch keine offizielle Stellungnahme. Für Mittwoch wurden die Fraktionen ÖVP, FPÖ und SPÖ in die Volksschule Falkenstein eingeladen.

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