Computerhilfe entlastet Ambulanzen

Die digitale Vernetzung von Rettung und Spitälern entlastet einzelne Ambulanzen - das zeigt eine erste Bilanz der sogenannten virtuellen EBA. Damit ist jedes Rot-Kreuz-Einsatzfahrzeug online mit den Spitälern verbunden.

Patienten schnell und ohne Umwege in das richtige Krankenhaus bringen – das ist der Optimalfall. Durch den Einsatz der Software „virtEBA“ („EBA“ steht für Erstuntersuchung, Beobachtung und Aufnahme) soll es laut der Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) der Vergangenheit angehören, dass Patienten am Zielort nicht angenommen und in ein anderes Spital transportiert werden müssen.

Behandlung kann sofort beginnen

Mit der virtuellen EBA wird der kürzeste Weg in das geeignete Spital sichergestellt, sagt Andreas Jaklitsch, Landesgeschäftsführer des Roten Kreuzes Steiermark: „Für uns in der Praxis bedeutet das, dass wir die Patienten noch schneller, noch direkter ins richtige Krankenhaus bringen können und somit die Behandlung sofort beginnen kann.“

Krankenwagen und Sanitäter

Kages

Ein Rettungssanitäter gibt die erforderlichen Daten ein

Entlastung der Ambulanzen spürbar

Jedes Rot-Kreuz-Einsatzfahrzeug ist mit allen KAGes-Standorten verbunden. Vor der Abfahrt vom Einsatzort gibt der Rettungssanitäter auf einem Datenterminal einen Diagnosecode, das Alter des Patienten und die Dringlichkeit des Einsatzes ein. Seit dem Projektstart Mitte 2016 wurden rund 50.000 Patiententransporte mit dem neuen System durchgeführt.

Im LKH Graz spürt man dadurch vor allem eine Entlastung der Ambulanzen, sagt KAGes-Vorstand Karlheinz Tscheliessnigg: „Weil es ja mit diesem System nicht mehr möglich ist, dass aus Zufall eine große Anzahl von Verletzten in nur ein Krankenhaus gebracht wird, sondern die Verletzten werden auf die möglichen anderen Krankenhäuser aufgeteilt.“

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So funktioniert die virtuelle EBA

Bereits im Rettungsfahrzeug werden die erforderlichen Daten auf einem Terminal eingegeben.

Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) spricht von einem Fortschritt für eine effiziente Patientenversorgung, „weil es einfach zu einer Optimierung kommt, im Falle eines Notfalls. Optimierung in dem Sinn, dass die Kapazitäten festgestellt werden, und dass aber auch unter Beweis gestellt wird, dass die Steiermark im Bereich E-Health und Implementierung elektronischer Lösungen in das Gesundheitssystem in Österreich Nummer eins ist.“

Was ist die virtuelle EBA?

  • EBA bedeutet Erstuntersuchung-Beobachtung-Aufnahme
  • Das System wurde in Deutschland entwickelt und erprobt
  • Software ermöglicht eine frühzeitige Anmeldung des Patienten bereits im Rettungsfahrzeug
  • Einsatzfahrzeuge sind mit allen Spitälern vernetzt
  • Patient kommt ohne Umwege in das bestgeeignete Spital

System auch für grenznahe Spitäler

Die Ausrüstung der Rot-Kreuz-Einsatzfahrzeuge kostete rund eine halbe Million Euro. Die Kosten der EDV, die von der KAGes betreut wird, liegen bei rund 150.000 Euro, die laufenden Kosten bei rund 15.000 Euro pro Jahr. An das System angebunden werden sollen künftig auch grenznahe Spitäler wie Oberwart oder Waidhofen an der Ybbs. Derzeit ist das Rote Kreuz als anerkannte Rettungsorganisation für die gesamte Steiermark eingebunden. Gespräche mit den Krankentransportbetreibern seien laut KAGes bereits im Gange.

Unter dem Schlagwort „Virtuelle EBA“ wurde im August des Vorjahres von KAGes, Rotem Kreuz und Gesundheitsfonds der Probebetrieb für das neue Computerprogramm gestartet - mehr dazu in Computerhilfe für bessere Krankenhausaufnahme (29.7.2016) und EBA: Bereits 15.000 Patienten disponiert (23.10.2016).

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