Schickhofer: „SPÖ muss kantiger werden“

Gerade noch zweistellig und nur mehr fünftstärkste Partei: Die Grazer Gemeinderatswahl am Sonntag verlief für die SPÖ desaströs. Laut Landesparteichef Michael Schickhofer müsse die Partei nun kantiger werden und sich öffnen.

So hat Graz gewählt

Laut dem amtlichen Endergebnis (inklusive Briefwahlstimmen) kommt die ÖVP auf 37,8 Prozent, die KPÖ auf 20,3 Prozent, die FPÖ auf 15,9 Prozent. Dahinter liegen dann Grüne, SPÖ und NEOS.

Nach der Gemeinderatswahl versinkt die Grazer SPÖ in der Bedeutungslosigkeit: 10,1 Prozent der Stimmen bedeuten für die einstige Bürgermeisterpartei den Verlust des letzte Stadtratsessels - mehr dazu in Graz-Wahl: Nagl-Triumph, SPÖ-Debakel und in Zahlen, Daten, Fakten: Die Ergebnisse im Detail. Laut Wählerstromanalyse konnten die Sozialdemokraten nur 47 Prozent ihrer Wähler von 2012 zu den Urnen bringen - mehr dazu in Graz-Wahl: ÖVP konnte am besten mobilisieren. Als erste Reaktion stellte der Grazer SPÖ-Klubobmann Gerald Hassler sein Amt Michael Ehmann zur Verfügung - mehr dazu in Graz-Wahl: Ehmann soll SPÖ-Klubobmann werden.

„Man kann nicht so weitermachen wie bisher“

Am Dienstag meldete sich nun auch Landesparteichef Michael Schickhofer zu Wort - im Radio-Steiermark-Interview erwartet er von seinen Grazer Parteikollegen rasche Veränderungen: „Die Grazer SPÖ muss ihre Strategie absolut ändern. Es geht jetzt darum, kantige Oppositionspolitik zu machen, ohne Angriffe unter der Gürtellinie. Ich erwarte mir auch, dass sich die Grazer SPÖ breiter aufstellt, auch frischen Wind zulässt - die Parteiöffnung ist dafür eine gute Chance, und wir brauchen Menschen in Graz, die für die SPÖ arbeiten, die für Ideen brennen, die umsetzen möchten. Man kann nicht so weitermachen wie bisher. Ich gebe natürlich dem ganzen Team nach diesem ersten Schock Zeit, das zu verarbeiten, aber sie werden handeln müssen. Ich bin keiner, der Fristen setzt, aber jeder weiß, dass ich wenig Geduld habe.“

„Ich erwarte mir Lernen“

Dementsprechend stärkt er auch dem Grazer Parteichef Michael Ehmann den Rücken - noch: „Er verdient aus meiner Sicht die Chance zu zeigen, was er drauf hat, das heißt aber natürlich, dass er seine Arbeit jetzt kantiger, konsequenter anlegen muss. Ich werde mir das sehr genau anschauen, auch begleiten, aber das alles natürlich in Vier-Augen-Gesprächen durchführen. Jetzt geht es darum, die Grazer SPÖ zu stärken, ihr eine Chance zu geben, aus diesem Wahlergebnis zu lernen, aber das Lernen erwarte ich mir“, so Schickhofer.

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