Masern: Experten raten dringend zur Impfung

19 Masernfälle gibt es aktuell in der Steiermark. Unter den Betroffen sind auch Babys, für die eine Erkrankung lebensbedrohlich werden kann. Die Experten der Landes-Sanitätsdirektion raten nun dringend zur Impfung.

Der Ursprung der Masernfälle dürfte laut Marianne Wassermann-Neuhold von der Landes-Sanitätsdirektion Steiermark in Rumänien liegen. Verbreitet wurden die Masern auch in den Ordinationen und Ambulanzen, wo sich die Babys angesteckt haben dürften.

Wassermann-Neuhold appelliert, im Verdachtsfall immer zuerst anzurufen, damit man gesondert behandelt wird. Masern beginnen ähnlich wie eine Verkühlung. 19 Fälle sind derzeit in der Steiermark bestätigt: „Betroffen sind hauptsächlich Graz, aber auch Graz-Umgebung, Voitsberg, Deutschlandsberg, Leibnitz und Weiz.“

Impfungen kostenlos

Auch im Bezirk Bruck sei ein Fall aufgetreten: „Wir haben zum Teil ganz kleine Kinder darunter - vier Kinder, die erst 2016 geboren sind, Schulkinder, aber auch Erwachsene im jüngeren und mittleren Alter“, so die Expertin.

Masern Impfung Impfbuch

APA/dpa/Achim Scheidemann

Masernimpfung: Wegen der Akutsituation können derzeit Kinder ab sechs Monaten geimpft werden. Sonst ist eine Impfung erst ab dem neunten Lebensmonat empfohlen

Wegen der Akutsituation dürfen derzeit Kinder ab sechs Lebensmonaten geimpft werden. Erwachsene können sich ebenso kostenlos beim Hausarzt oder in den Impfstellen impfen lassen. Wer als Kind die Masern hatte, sollte über eine Blutuntersuchung herausfinden, ob er wirklich Antikörper hat - oder sich gleich impfen lassen.

Schwerwiegende Folgen möglich

Denn Masern können schwerwiegende Folgen haben, mahnt Wassermann-Neuhold: „Von der Mittelohrentzündung angefangen - was dann später zu einer bleibenden Hörstörung führen kann - bis hin zu Lungenentzündungen. Wir haben jetzt wieder Erwachsene, die eine Lungenentzündung haben - aber auch eine Gehirnhautentzündung mit allen Konsequenzen, die auch zum Tod führen können.“

Geschützt ist man erst nach zwei Impfungen, braucht dann aber lebenslang keine Auffrischung mehr. Die WHO forderte eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent - derzeit liegt die Steiermark etwas darunter. In einem vom Gesundheitsministerium veröffentlichten Bericht ist dagegen von erheblichen Impflücken die Rede - mehr dazu in Verunsicherung schafft Impflücken (news.ORF.at).

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