Wenn die Achillessehne zum Kreuzband wird

Eine neue Methode wenden Experten der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie am LKH Graz an: Mit Spendersehnen helfen sie Patienten, deren gerissenes Kreuzband wiederholt operiert werden musste.

Achillessehne

Gerald Gruber

Orthopäde Gerald Gruber mit Patient Michael T.

Statt zweier Operationen reicht damit laut einer Aussendung der Universitätsklinik ein arthroskopischer, minimalinvasiver Eingriff. Darüber hinaus muss dem Patienten keines seiner eigenen Bänder – etwa aus dem gesunden Knie – entnommen werden.

Physiotherapie sofort möglich

So wird zum Beispiel die Achillessehne zum Kreuzband, das sofort nach dem Eingriff bewegungsstabil ist - der Patient kann mit der Physiotherapie beginnen. Bisher musste man auf den Rehabilitationsstart mindestens ein halbes Jahr warten, „denn die klassische Revision eines mehrfach gerissenen Kreuzbandes umfasst oftmals zwei Eingriffe“, erklärt der Orthopäde Gerald Gruber vom LKH Graz.

Achillessehne

Gerald Gruber

Achillessehne mit Knochenblock

Michael T., ein Patient, der die langwierige Prozedur bereits hinter sich hatte und dennoch weiterhin unter Schmerzen und einem neuerlichen Kreuzbandriss litt, ließ schließlich eine Spendersehnentransplantation in Graz durchführen - knapp zwei Wochen nach der Operation fühle er sich nahezu schmerzfrei.

„Sehnen mit Knochenblock ideal“

Abgesehen von der Achillessehne können übrigens auch andere Sehnen wie etwa die Kniescheibensehne transplantiert werden: „Welche man nimmt, hängt vom Knochendefekt ab, der korrigiert werden muss. Ideal sind Sehnen mit einem Knochenblock, da sich damit zum Beispiel alte Bohrkanäle verschließen lassen“, so Gruber.

So würden sich im Zuge der OP auch andere Verletzungen des Kniegelenks (Meniskuseinriss etc.) problemlos beheben lassen. Wie lange man auf einen derartigen Revisionseingriff warten muss, hänge dabei maßgeblich von der Verfügbarkeit der passenden Spendersehne ab.

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