Immer weniger Kopfverletzungen bei Skiunfällen

Helm zu tragen scheint für Steiermarks Skifahrer immer selbstverständlicher zu werden: Eine neue Studie zeigt einen deutlichen Rückgang bei Kopfverletzungen; Nachholbedarf gebe es aber beim Schutz des Rückens.

Rund 3.000 Pistenunfälle wurden laut dem Studienleiter und Kinderchirurgen Christoph Castellani vom Verein „Große schützen Kleine“ steiermarkweit untersucht - dabei wurden die Saisonen 2007/2008 und 2014/2015 miteinander verglichen: „Was sehr stark auffällt, ist, dass die Schutzausrüstung deutlich zugenommen hat. Das waren bei den Helmträgern etwa 20, 21 Prozent in der Saison 2007, und das ist jetzt auf circa 90 Prozent angestiegen“, so der Experte.

Neben den Kopfverletzungen seien laut der Studie, die „Große schützen Kleine“ in Zusammenarbeit mit der Grazer Universitätsklinik für Kinderchirurgie ausarbeitete, auch die Wirbelsäulenverletzungen zurückgegangen - „mit zunehmender Verwendung von Rückenprotektoren nehmen auch diese ab“, so Castellani. Dennoch gebe es in puncto Rückenprotektoren noch Potential nach oben.

Schutzausrüstung und Bindungseinstellung essentiell

Besonders häufig verunfallen übrigens Kinder im Alter zwischen zehn und 14 Jahren sowie Erwachsene um die 40: „Wir sehen bei den Frauen gehäuft Knieverletzungen - das dürfte wahrscheinlich mit den Bindungseinstellungen zusammenhängen. Bei den Männern sehen wir vorwiegend Schulterverletzungen, und bei den Kindern und Jugendlichen sind es vor allem Unterschenkelverletzungen“, berichtet Castellani. Sowohl Schutzausrüstung als auch die richtige Einstellung der Bindung seien demnach essentiell für die Vermeidung von Verletzungen.

Skifahren Kind

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Aber auch die Skigebiete selbst können dazu beitragen, sagt Fabrice Girardoni, stellvertretender Obmann der Fachgruppe Seilbahnen in der Wirtschaftskammer. 18 Skigebiete in der Steiermark tragen das sogenannte Steirische Pistengütesiegel - „die eine Reihe von sehr strengen Kriterien erfüllen, Pistenregeln kundmachen, andererseits eine sehr strenge Prüfung der Pistenabsicherung“, zählt Girardoni auf.

„Unfallzahlen unter internationalem Schnitt“

Auch medizinische Einrichtungen im Skigebiet sowie die Ausrüstung der Ersthelfer werden streng kontrolliert - und das zeige Wirkung, so Girardoni: „Dazu muss man sagen, dass die Unfallzahlen in Österreichs Skigebieten unter dem internationalen Schnitt liegen. Bei den Skigebieten, die das Steirische Pistengütesiegel tragen, konnte aber eine noch geringere Unfallzahl beobachtet werden.“ Daher sollen noch weitere Skigebiete mit Pistengütesiegel folgen.

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