Grazer Start-Up bringt LED-Werbung auf Lkws
Das Team des Start-Up-Unternehmens „ad[E]Drive“ besteht derzeit aus einem Transportunternehmer, zwei Beratern und dem Gründer, Martin Lechner.
Mit E-Paper-Technologie
Die Idee, digitalisierte Werbung auf Fahrzeuge zu bringen, hatte der 26-Jährige schon vor einigen Jahren. Erst seit kurzem aber ist es möglich, die dafür nötigen Werbebildschirme in entsprechender Größe herzustellen.
„Dazu verwenden wir die E-Paper-Technologie, die man von E-Readern kennt, nur im Großformat. Diese montieren wir auf die Heckflächen von Lkws. Sie sind dann lesbar wie ein Plakat, aber haben den Vorteil, dass man sie flexibel wechseln kann, also die Werbeinhalte und auch ortsabhängig“, erklärte Lechner.
Kunden können Inhalte über App hochladen
Das betreffe etwa die Werbung der nächstgelegenen Tankstelle. Vom Kunden auf den Lkw kommt die Werbung über eine App, die Mitte des Jahres starten soll. Der Kunde kann damit Texte und Bilder hochladen und bestimmen, wo und wie lange die Werbung geschaltet werden soll.
„Daraus errechnet sich dann der Preis, der für den Kunden sichtbar wird - dann kann er bestätigen: ‚Ja, ich möchte diese Werbung schalten‘“, so Lechner.
„Dann meldet sich der Lkw“
„Wir bekommen dann diese Werbung, kontrollieren, ob der Inhalt angemessen ist, dann meldet sich der Lkw: ‚Ich fahre gerade in dem Gebiet, wo die Werbung geschaltet werden soll‘, holt sich die Bilddatei vom Server - und schaltet die Werbung des Kunden“, erklärte Lechner weiter.
Prototypen in Bau
Derzeit werden die Prototypen gebaut, mit denen es ab Mitte des Jahres testweise mit bis zu zehn Lkws auf die Strecke Wien-Graz gehen soll. Danach will Lechner den Markt erobern: „Geplant sind 2018 100 von diesen Doppeldisplays - also auf der linken und der rechten Tür der Lkws. Wir sind derzeit mit fünf bis sechs Partnern im Gespräch, die sehr interessiert sind an der Technologie, also das Interesse ist riesig.“
Auch auf anderen Fahrzeugen denkbar
Seitens des Verkehrsministeriums wurde „ad[E]Drive“ nicht nur genehmigt - künftig will man es auch nutzen, um etwa noch schneller vor Staus zu warnen. Denn möglich ist die mobile Werbung theoretisch auch auf anderen Fahrzeugen, wie Bussen oder Taxis.