Masern: Land plant gesetzliche Impfpflicht

Das Auftreten zahlreicher Masernfälle in der Steiermark dürfte nun einer langen Diskussion ein Ende setzen: Noch heuer sollen Masernimpfungen für bestimmtes Krankenhauspersonal verpflichtend werden.

Der aktuelle Masernausbruch in der Steiermark - mehr dazu in Masern: Experten raten dringend zur Impfung (9.2.2017) - warf wieder die Frage nach einer verpflichtenden Impfung für Krankenhauspersonal auf. Im Land beschäftigt man sich damit schon seit dem letzten Masernausbruch 2015, der ja von einer Schwesternschülerin ausgegangen sein soll.

Bestimmte Impfungen seit 2015

Wenn das Krankenhauspersonal geimpft ist, schützt es dadurch die Patienten. Von neuem Personal verlangt man bei der steirischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) bereits seit 2015 bestimmte Impfungen, doch nun sollen ausnahmslos alle Beschäftigten in bestimmten Bereichen - bis hin zur Praktikantin und dem Pflegeschüler - eine Masernimpfung verordnet bekommen.

Juristisch abgeklärt

Doch das sei nicht so einfach, sagte Spitalslandesrat Christopher Drexler (ÖVP), deshalb lasse man die Frage mit Juristen bereits seit rund einem Jahr abklären: „Wir planen, in einer Novelle des Krankenanstaltengesetzes eine entsprechende gesetzliche Impfpflicht vorzusehen. Dem sind umfangreiche rechtliche Abklärungen vorangegangen, zumal natürlich eine Impfpflicht durchaus auch eine die Grundrechte tangierende Frage ist - es geht hier um die körperliche Unversehrtheit, ob man das jemandem vorschreiben kann. Die Juristen waren der Meinung, das geht, und insofern werden wir eine solche Novelle auf Schiene bringen“, so Drexler.

Die betreffende Novelle soll laut dem Gesundheitslandesrat noch heuer beschlossen werden und die Masernimpfung ab dann in bestimmten sensiblen Bereichen wie Kinderabteilungen für alle dort Beschäftigten verpflichtend sein.

Ausdehnung vorsichtig andenken

Später könne man sich eine Ausdehnung auf weitere Bereiche im Gesundheitssystem vorstellen: „Es handelt sich bei jeder Impfpflicht, die man errichten würde, um eine Grundrechtseinschränkung - insofern muss man behutsam umgehen. Mein oberstes Ziel war es, die Kleinsten zu schützen, insbesondere was die Kinderabteilungen und die Klinderklinik betrifft, aber ich bin für alle weiteren Vorschläge offen“, so der Landesrat. Für einen lückenlosen Impfschutz für alle Mitarbeiter von Spitälern sprach sich Ärztkammerpräsident Herwig Lindner aus.

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