Hunderte bei Protest gegen Grazer Murkraftwerk

Die Proteste gegen das Grazer Murkraftwerk gehen weiter. Bei einer Demonstration am Freitag haben hunderte Kraftwerksgegner einmal mehr einen sofortigen Baustopp und das Ende der umstrittenen Rodungen gefordert.

Seit Tagen schon machen Aktivisten ihrem Unmut Luft und belagern die Baustelle zum Grazer Murkraftwerk - mehr dazu in Murkraftwerk: Aktivisten besetzten Baustelle (15.2.2017) sowie in Rodungen für Murkraftwerk neuerlich blockiert (13.2.2017) und in Murkraftwerk: Protestcamp geräumt (10.2.2017).

Hunderte Gegner auf dem Hauptplatz

Freitagnachmittag wurde diese Serie an Protesten fortgesetzt. Kraftwerksgegner versammelten sich vor dem Grazer Rathaus - der Plattform „Rettet die Mur“ zufolge kamen rund 2.000 Menschen. Die Polizei, die diesmal nur mit einem kleinen Aufgebot erschien, spricht von 1.200.

Protest Hauptplatz Graz Murkraftwerk

Franz Keppel

Mit einem eigens entwickelten Kurz-Theater-Stück wurden die - aus Sicht der Demonstranten - fatalen Rodungen nachgestellt. Dazu kamen musikalische Protesteinlagen, die ebenfalls für Stimmung sorgen sollten.

Einmal mehr Baustopp gefordert

Die meisten Demonstranten sind von den Bildern der gerodeteten Murufer-Abschnitte schockiert und fordern einmal mehr einen sofortigen Baustopp sowie die Durchführung einer Volksbefragung. Zielscheibe des Zorns der Demonstranten ist einmal mehr vor allem Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP), dessen Politik auch der prominenteste Redner - der Hainburg-Pionier und ehemalige Direktor des Naturhistorischen Museums in Wien, Bernd Lötsch - scharf kritisiert.

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Kraftwerksgegner am Wort
Gernot Frischenschlager hat mit Kraftwerksgegnern über deren Meinung und deren Forderungen gesprochen.

Weitere Proteste geplant

Geht es nach der Plattform „Rettet die Mur“, gehe es beim Bau nicht mit rechten Dingen zu: „Gegen diesen Bau hagelt es im Moment Anzeigen von allen Seiten, da rechtliche Vorgaben einfach nicht beachtet werden. Uns wird zudem die Einsicht in die UVP-Akten verwehrt“, erklärt Clemens Könczöl von „Rettet die Mur“. Auch für kommende Woche seien daher wieder Aktionen und eine Demonstration geplant.

Erst Anfang Februar ist das Landesverwaltungsgericht zur Erkenntnis gekommen, dass die Ablehnung der gewünschten Volksbefragung durch die Stadt zu Recht erfolgt ist - mehr dazu in Murkraftwerk: Zu Recht keine Volksbefragung (2.2.2017).

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