Brückeneinsturz Frohnleiten - Ermittlungen laufen

Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren hat sich mit dem Einsturz einer Brücke in Frohnleiten einer der spektakulärsten Baustellen-Unfälle der steirischen Geschichte ereignet. Noch immer wird in diesem Fall ermittelt.

Die Brücke auf der Brucker Schnellstraße (S 35) rund 300 Meter nördlich des Bahnhofs Frohnleiten hatte sich gerade noch im Bau befunden, als sie am Abend des 21. Februar 2015 auf einer Länge von knapp 100 Metern einstürzte. Hunderte Tonnen Material fielen auf die darunterliegende Südbahntrasse der ÖBB - mehr dazu in Brückeneinsturz: ASFINAG steht vor Rätsel (23.2.2015).

Glück im Unglück

Der Einsturz hätte in einer Katastrophe enden können: Nur wenige Minuten bevor 800 Tonnen Stahl und Beton auf die ÖBB-Strecke gekracht waren, hatte ein Intercity-Zug den Bereich passiert. Verletzt wurde jedoch niemand. Glück im Unglück war auch, dass sich der Einsturz an einem Samstag ereignete und so auf der Baustelle nicht gearbeitet wurde.

Auch zwei Jahre nach dem Vorfall stellt sich noch immer die Frage, wer sich für dieses Unglück verantworten muss. Denn seit damals ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen 13 Beschuldigte wegen fahrlässiger Gemeingefährdung.

Gegen wen bzw. ob überhaupt Anklage erhoben wird, soll frühestens im Sommer feststehen. Denn die Ermittlungen sind umfangreich - mehr dazu in Brückeneinsturz beschäftigt Gericht und Firmen (20.2.1016). Zuerst müsse man klären, wie es aus technischer Sicht zu dem Einsturz kommen konnte. Erst dann könne man nachvollziehen, wer dafür verantwortlich sei.

Derzeit ergänzende Ermittlungen im Gange

Ein Sachverständiger hatte im Auftrag der Staatsanwaltschaft bereits gleich nach dem Unglück Messungen und Bodenbohrungen durchgeführt, Material durchforstet - und ein Vorgutachten erstellt. Aufgrund dieses Gutachtens wurden dutzende Personen einvernommen.

Brückeneinsturz in Frohnleiten

ORF.at

Jetzt gibt es laut Staatsanwalt noch ergänzende Ermittlungen für ein Abschlussgutachten des Sachverständigen - darin wird aufgeführt sein, wer wofür wo und wie verantwortlich war.

Gerichtliches Nachspiel abzuwarten

Die ASFINAG beauftragte nach dem Brückeneinsturz einen unabhängigen Sachverständigen mit der Ursachenforschung. Dessen Gutachten zeigte Monate später, dass laut ASFINAG ein zu schwach dimensioniertes Hilfsgerüst die Ursache war. Wie die Staatsanwaltschaft die Causa sieht und ob es ein gerichtliches Nachspiel gibt, bleibt derzeit also noch abzuwarten.

Links: