Kritik an vorwissenschaftlichen Arbeiten

Kommende Woche müssen Schüler der Maturaklassen ihre vorwissenschaftlichen Arbeiten (VWA) abgeben. Derzeit stößt die rund 25 Seiten umfassende Arbeit bei Eltern- und Schülervertretern auf teils harte Kritik.

Sie bemängeln etwa, dass die Betreuung der Schüler im Zuge der Arbeit höchst unterschiedlich ablaufe, wodurch ungleiche Voraussetzungen herrschen würden - und prinzipiell seien die Anforderungen zu hoch.

„Nicht zeitgemäß“

Der steirische AHS-Elternvertreter Andreas Waltenstorfer betont: „Ganz generell wird versucht, mit der vorwissenschaftlichen Arbeit die Universität in die Höheren Schulen zu holen. Das heißt, wir haben da eine massive Überfrachtung mit Reglements, mit Anforderungen, die eigentlich für das Niveau, auf dem sich ein Maturant befinden sollte, nicht zeitgemäß sind. Außerdem haben wir sehr unterschiedliche Niveaus an Betreuung.“

Prüfung Schule Matura Sujet

APA/Hans Klaus Techt

Eine vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) ist eine schriftliche und rund 25 Seiten umfassende Arbeit zu einem bestimmten Schwerpunktthema. Diese wird in der siebten Klasse begonnen und macht in der achten Klasse einen Teil der neuen Zentralmatura aus.

Von großen Unterschieden in der Betreuung der Schüler während der Erarbeitung und Erstellung der etwa 25 Seiten umfassenden VWA sprechen auch die Schüler: „Die gleichen Bedingungen haben sie sicher nicht: Das fängt schon damit an, dass manche Schulen mehr Mittel haben, die VWA im Generellen zu betreuen - also manche Schulen bemühen sich da sozusagen einfach mehr um einen Ruf, manche haben auch schlichtweg mehr Werteinheiten und können deshalb auch im Unterricht mehr in diese Richtung arbeiten - und manche Schüler sind einfach komplett auf sich allein gestellt“, kritisiert der steirische Landesschulsprecher Felix Pressler.

Wunsch nach mehr Betreuungszeit

Für mehr Betreuungszeit für die Schüler argumentiert Hans Adam von der Gewerkschaft der AHS-Lehrer: „Betreuung ist eigentlich nur für die achte Abschlussklasse vorgesehen; die Themenfindung ist aber schon vorher in der siebten Klasse und dort müssen Disposition und viele Dinge wie Literatur und so weiter besprochen werden - das wäre ein Punkt, dass man diese Betreuung schon in die siebte Schulstufe vorzieht.“

Für mehr Betreuungsstunden sprechen sich auch die Elternvertreter aus - vor allem auch für Schüler, deren VWA bereits negativ beurteilt wurde. Denn für das neuerliche Schreiben sei überhaupt keine Betreuung mehr vorgesehen, so die Kritik.

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