Keine Schutzbekleidung - schwere Rodelunfälle

Weil rund 84 Prozent der Rodelfahrer ungeschützt auf die Piste gehen, endet hier jeder zehnte Unfall mit schweren Kopf- und Rückenverletzungen. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) rät deshalb, auch beim Rodeln auf Helm und Co. zu setzen.

Wenn es um den eigenen Schutz geht, sind die meisten Skifahrer bereits vorbildlich unterwegs und tragen Helm- bzw. Rückenprotektoren. Bei Rodelfahrern sieht die Situation noch recht anders aus - mit teils schweren Folgen.

Unfallstatistik

84 Prozent aller Rodler sind laut dem KFV ohne Helme und Rückenprotektoren unterwegs. 40 Prozent der Verunglückten sind unter 14 Jahre alt.

So prallten etwa erst kürzlich zwei Wienerinnen beim Rodeln in Spital am Semmering gegen einen Baum. Sie erlitten schwerste Kopfverletzungen - mehr dazu in Wienerinnen nach Rodelunfall in Lebensgefahr (17.2.2017). Mittlerweile sind beide wieder außer Lebensgefahr. In Kindberg im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag fuhr ein Zehnjähriger gegen eine Holzumrandung und brach sich das Bein - mehr dazu in Zehnjähriger beim Rodeln schwer verletzt (15.2.2017).

200 Verletzte allein in der Steiermark

Rund 200 Menschen landen jedes Jahr nach Rodelunfällen in steirischen Spitälern: 60 Prozent mit Knochenbrüchen, 20 Prozent mit Prellungen, neun Prozent erleiden schwere Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen. Diese könnte man laut Peter Felber vom KFV mit optimalem Schutz oft vermeiden: „Bei Kopfverletzungen wäre es gut, auch beim Rodeln einen Helm zu tragen. Und mit Rückenprotektoren kann man Wirbelsäulenverletzungen hintanhalten.“

Rodeln Kind Mädchen Winter Ferien

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Schlitten und Co. sind jetzt in der Ferienzeit besonders beliebt - oft wird beim Rodeln jedoch auf die nötige Schutzkleidung vergessen

84 Prozent aller Rodler sind laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit ohne Helme und Rückenprotektoren unterwegs. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen sollten die Eltern auf die richtige Ausrüstung achten: Denn 40 Prozent der Verunglückten sind unter 14 Jahre alt. Unfallexperte Felber rät deshalb auch dazu, das richtige Rodeln zu trainieren: „Da ist es wichtig, wenn man nur in den Ferien oder selten rodelt, das zu üben - das Bremsen, das Kurvenverhalten. Denn die Rodel hat ja ein hohes Eigengewicht.“

Verantwortung beim Einzelnen

Kontrollen der Rodelpisten wie in der Schweiz hält Peter Felber zwar für sinnvoll - eigenverantwortlich zu Helm und Protektoren zu greifen, biete aber noch besseren Schutz.

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