Verkehrsunfallbilanz: Nulltoleranz zeigt Wirkung

Die steirische Bilanz der Verkehrskontrollen für 2016 zeigt, dass die Zahl der Verkehrstoten - trotz steigender Unfallzahl - weiter gesunken ist. Die Exekutive führt das unter anderem auf die Nulltoleranz bei Tempoüberschreitungen zurück.

Im Jahr 2014 gab es 86 Verkehrstote in der Steiermark, 2015 waren es 77 - und zuletzt, im Jahr 2016, sank die Zahl auf 70. Ein erfreulicher Rückgang, heißt es bei der Verkehrsabteilung der Landespolizeidirektion Steiermark. Gründe dafür seien etwa sicherere Fahrzeuge, bessere Straßen oder schnellere medizinische Versorgung. Die Zahlen würden aber auch zeigen, dass die Geschwindigkeitskontrollen fruchten, zumal die Verkehrsunfälle insgesamt sogar gestiegen seien.

„Unfälle in niedrigerem Geschwindigkeitsniveau“

Der Verkehrsabteilungsleiter der Landespolizeidirektion, Wolfgang Staudacher, erklärt: „Wir glauben schon, dass die Geschwindigkeitskontrollen - und speziell die geringe Toleranz - dazu führen, dass sich die Unfälle in einem geringeren Geschwindigkeitsniveau ereignen und deswegen die Unfallfolgen geringer sind.“

Radarkontrolle und Polizeiauto

ORF

Strenge Geschwindigkeitskontrollen haben laut Polizei im Vorjahr zu einem Rückgang der Verkehrstoten geführt

Überhaupt erkenne man eine Tendenz zur Temporeduktion. Und das habe wiederum mit der Nulltoleranz bei den Geschwindigkeitskontrollen zu tun: „Was wir erkennen, ist, dass sie nicht mehr so schnell fahren, weil wir durch die Nulltoleranz sehr viele Delikte im Bereich bis zehn km/h dazubekommen haben, die wir vorher nicht erfasst hatten. Wir erkennen, dass Geschwindigkeitsüberschreitungen im höheren Geschwindigkeitsbereich, das heißt, 30 und darüber, einen deutlichen prozentuellen Rückgang haben“, so Staudacher.

Weniger Gurtemuffel, mehr Alkohol-Delikte

Interessante Veränderungen gibt es übrigens auch in anderen Bereichen: Gurtenmuffel werden offenbar weniger, die Beanstandungen sind um 1.000 gesunken. Steigerungen gibt es dafür bei den Alkohol-Delikten - allerdings hat auch die Zahl der Alkohol-Kontrollen zugenommen.

Und was das Handy-Telefonieren ohne Freisprech-Einrichtung angeht, gibt es wiederum Rückgänge - konkret um 2000 Delikte. Dies dürfte laut Polizei aber nicht mit der Realität zusammenpassen. Man habe im Vorjahr auch viele andere, etwa fremdenpolizeiliche Aufgaben übernehmen müssen und daher vermutlich auf dieses Delikt weniger Augenmerk gelenkt, das soll sich heuer aber wieder ändern.

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