Steirisches Know-how erobert den Weltraum

Immer mehr steirische Firmen mischen in der Weltraumforschung mit. 80 Unternehmen sind es mittlerweile, die Organisationen wie die NASA oder die ESA beliefern, womit in fast jeder Rakete ein Stück Steiermark steckt.

Immer mehr steirische Firmen fassen im „Weltraum“ Fuß, bestätigt Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP): „Es sind in etwa 80 Unternehmen in der Steiermark - große, mittelständische Betriebe und kleinere Zulieferbetriebe - die hier aktiv sind mit in etwa 1.500 Beschäftigten.“ Die Unternehmen generieren laut Buchmann rund 360 Millionen Umsatz in der Steiermark.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 23.2.2017

Hightech aus Obdach für „Ariane“

Die Firma Hage in Obdach im steirischen Murtal beispielsweise fertigt Anlagen, mit der Teile des Raketen-Tanksystems auf völlig neue Weise verschweißt werden können und die Nachfrage nach dieser Raumfahrt-Technologie „made in Obdach“ ist enorm, sagt Peter Freigassner, technischer Projektleiter im Unternehmen: „Wir haben schon Anfragen bekommen aus Russland von der Raumfahrtagentur - also, wir sind da sehr, sehr stark drinnen momentan.“

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Aktuell wird an einer Hightech-Anlage für die nächste Ariane-Rakete gearbeitet. Schon im Juni sollen die Hightech-Anlagen fertig sein und an den Kunden geliefert werden. In drei Jahren soll Ariane sechs dann zu ihrem Erstflug starten, mitsamt steirischer Technologie an Bord.

Messgeräte aus Grambach bei Graz

Schon seit Jahren im Weltraumgeschäft ist die Firma Dewetron in Grambach bei Graz. Seit 2015 gibt es demnach keinen Raketenstart in Amerika mehr, wenn die hochpräzisen Messgeräte der Steirer beim countdown nicht grünes Licht geben.

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Mittlerweile macht die Raumfahrt für das Unternehmen bereits rund ein Viertel des Umsatzes aus, „sie hat aber auch noch eine andere entscheidende Bedeutung, nämlich, dass dieser Markt uns regelmäßig dazu treibt, noch besser zu werden, über die Limits hinaus zu kommen und wir daher quasi immer am Puls der Technik arbeiten müssen“, erklärt Dewetron-Chef Raimund Trummer.

Kleine Firma mit Kleinstteilen

Mit Präzision punktet auch die Firma h-tech in der internationalen Raumfahrt-Industrie. Die 20 Mitarbeiter des Unternehmens, das ebenfalls in Grambach bei Graz seinen Sitz hat, fertigen unter anderem Teile im Mikrometer-Bereich, wie Geschäftsführer Markus Kaupe erklärt: „Diese Präzision und Sicherheit können wir sehr gut darlegen. Es spiegelt ungefähr 20 Prozent unseres Tätigkeitsfeldes wider.“

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Gut vernetzt mit Universitäten

Immer wieder auf der Suche nach hochqualifizierten Mitarbeitern ist man bei Fuchshofer Präzisionstechnik in Haselbach bei Eibiswald in der Weststeiermark. Mit hoch komplexen Maschinen werden im Familienunternehmen extrem dünne Bauteile gefertigt.

Dafür braucht es Fachkräfte, die sich am Besten finden, wenn man im In- und Ausland gut vernetzt ist, ist Geschäftsführer Hannes Fuchshofer überzeugt: „Dieses Vernetztsein ist das Wichtigste, dass wir gute Ausbildung für unsere jungen Mitarbeiter bieten können. Da sind wir schon stolz, dass wir gut vernetzt sind mit den Unis aus Graz und aus Marburg.“

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Weltraumforschung rund um die Uhr

Weltraumforschung rund um die Uhr wird bei der Hilmwarte im Grazer Leechwald betrieben. Joanneum Research hat dort eine neue Antenne errichtet und erforscht damit ein hohes Frequenzband in der Satellitenkommunikation - eine internationale Pionierleistung, wie Projektleiter Michael Schmidt bestätigt: „Wir sind hier eine von drei zivilen Bodenstationen weltweit, die dieses Band erforschen. Wir haben noch italienische Partner, die eine ähnliche Station haben, aber eine so lange Mess-Serie haben nur wir zusammen bekommen.“

Weltraumtechnik für das Navi

Der Forschungsgruppe Weltraumtechnik und Kommunikationstechnologie bei Joanneum Research geht es vor allem darum, Weltraumtechnik auch für den Alltag immer besser nutzbar zu machen: „Das ist das Navigationsgerät im Auto, das ist das Wetterbild im Fernsehen, das ist ganz allgemein Satelliten-Fernseh-Empfang. Was mir machen, ist, dass wir diese Technologien verbessern“, nennt Michael Schönhuber von Joanneum Research einige Beispiele.

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Für die Weltraumorganisation ESA hat Joanneum Research zum Beispiel hochmoderne Mess-Fahrzeuge ausgestattet. Europaweit wird damit die Qualität von Satellitensignalen geprüft, etwa auch die des Navigationssystems Galileo.

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