Zug überfüllt: Volksanwaltschaft will ÖBB prüfen

Mehr als 200 Fahrgäste, die in Richtung Wien unterwegs waren, sind am Wochenende in Leoben aus dem Zug geholt worden - sie mussten aufgrund der überfüllten Waggons umsteigen. Jetzt will die Volksanwaltschaft die ÖBB prüfen.

Ziel der Volksanwaltschaft sei es, „die Hintergründe des Hinauswurfs von rund 200 Passagieren auf der Strecke Klagenfurt-Wien am Bahnhof Leoben“ aufzuklären. Eine entsprechende informelle Anfrage werde an die Österreichischen Bundesbahnen geschickt, hieß es am Dienstag. Eine formale Prüfung sei derzeit nicht möglich, da die Volksanwaltschaft keine gesetzliche Prüfkompetenz gegenüber den ÖBB hat.

Ferienende und kaum Sitzplatz-Reservierungen

Am Wochenende mussten mehr als 200 Zuggäste, die in Richtung Wien unterwegs waren, in Leoben aussteigen und auf Regionallinien umsteigen, weil der Zug überfüllt war. ÖBB-Sprecher Christoph Posch bestätigte den Vorfall und erklärte, dass es daran lag, weil Ferienende in der Steiermark war und nur die wenigsten Fahrgäste einen Sitzplatz reserviert hatten. Er entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten und empfahl Reisenden Reservierungen - dann könnten die ÖBB auch besser planen und mehr Waggons mitführen.

Die Volksanwaltschaft kündigte die informelle Anfrage an die Generaldirektion der ÖBB am Dienstag in einer Aussendung an: „Ziel ist die künftige Vermeidung derartiger skandalöser Vorfälle. Ich werde mich im Interesse der Fahrgäste des Verkehrsbetriebes für eine nachhaltige Verbesserung der Situation einsetzen“, so Volksanwalt Günther Kräuter.

Parlament am Zug

Er forderte, dass die Volksanwaltschaft gleich wie der Rechnungshof künftig auch ausgegliederte Rechtsträger wie die ÖBB oder die ASFINAG prüfen darf. Derzeit sei laut Kräuter das Parlament am Zug, um durch die Sicherstellung einer individuellen Beschwerdemöglichkeit an die Volksanwaltschaft den Schutz der Interessen von Millionen Verkehrsteilnehmern in Österreich zu verbessern.

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