Teichwirte wollen heimische Fischzucht erweitern
Steirische Karpfen, Forellen oder Saiblinge sind laut den Teichwirten so gefragt wie noch nie - 600 Tonnen Fisch waren es im vergangenen Jahr.
Im Durchschnitt isst jeder Österreicher laut Statistik Austria circa acht Kilogramm Fisch pro Jahr - der Anteil an heimischem Fisch betrage dabei lediglich fünf Prozent, so der Geschäftsführer des steirischen Teichwirteverbandes, Helfried Reimoser.
In den nächsten Jahren wolle man den Anteil auf zehn Prozent verdoppeln - die Nachfrage in der Steiermark sei da, doch die 400 Teichwirte und Fischzüchter könnten den Bedarf nicht abdecken. Das Angebot zu erweitern sei laut Reimoser jedoch schwierig.
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Das zum einen aufgrund großer bürokratischer Hemmnisse: „Wenn man heute um ein Wasserrecht ansucht, dauert es Jahre, bis man es kriegt, und es kostet tausende Euro. Und wenn man es bekommt, ist es mit 25 Jahren begrenzt. Diese Wasserrechte müssen mindestens 50 Jahre zur Verfügung stehen“, so Reimoser.
Ärger mit Kormoranen und Fischottern
Die Teichwirte fordern also weniger Vorschriften und schnellere Verfahren. Die Bürokratie sei das eine Problem, großen Ärger würden aber auch die Fischfresser bereiten: „Nachdem Kormoran und Fischotter und andere ohne natürliche Feinde alle Fische wegfressen - da gibt es leere Flüsse, leere Bäche - kommen sie natürlich auch zu Teichen und Fischzuchten“, gibt Reimoser zu bedenken.
dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
Im heurigen Winter hätten die Fischräuber massiv zugeschlagen: Bei manchen Teichen gebe es laut Reimoser Ausfälle von fast 100 Prozent. Er appelliert daher an die Politik: „Der Otter muss mit dem Jagdgesetz als jagdbares Wild mitgeregelt werden.“
„Mehr Unterstützung in anderen Bundesländern“
In anderen Bundesländern gebe es laut Reimoser mehr Unterstützung für Teichwirte, wie zum Beispiel Entschädigungen für Verluste oder geregelte Kormoranabschüsse. Auch Niederösterreich hat vor wenigen Tagen grünes Licht für die Tötung von Fischottern gegeben - mehr dazu in noe.ORF.at (24.2.2017). Das würde man sich auch in der Steiermark wünschen, so die Teichwirte.