Strenger Winter - hohe Heizkosten

Der kalte Winter hat den Energieverbrauch spürbar nach oben getrieben: Die Energieagentur Österreich rechnet damit, dass die Mehrkosten fürs Heizen pro Haushalt und Jahr heuer bei durchschnittlich 200 Euro liegen dürften.

Ein durchschnittliches Haus muss in der Regel dann geheizt werden, wenn die Außentemperatur unter zwölf Grad liegt, und laut Energieagentur Österreich dürfte es in diesem Winter um bis zu 20 Prozent mehr solcher Tage gegeben haben - mehr dazu in Heizkosten steigen enorm (news.ORF.at).

Vor allem der Jänner ließ Heizkosten steigen

Dementsprechend stiegen heuer auch der Verbrauch von Gas, Fernwärme und Strom, bestätigt Urs Harnik von der Energie Stieermark: „Wenn wir uns die heurige Heizsaison anschauen, dann sehen wir, dass es einen Mehrbedarf von etwa zehn Prozent gegeben hat. Vor allem der Jänner war hier ein extrem starkes Monat mit einem Plus von rund 17 Prozent, dafür war aber der Februar durchaus mild. Umgelegt auf die Gesamtkosten bedeutet das ein Plus von etwa 60 Euro“ - und zwar pro Haushalt und Jahr.

Heizkosten

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Energieagentur

Aber auch Holz und Hackschnitzel waren heuer gefragt, sagt Martin Gaber, zuständig für Biomasse im Waldverband Steiermark: „Wir handeln ja hauptsächlich mit Hackgut und Brennholz, und da muss ich schon sagen, da war der Absatz schon spürbar mehr wie in den letzten drei Jahren. Es ist gegenüber dem Vorjahr eine Mehrmenge von 12 bis 13 Prozent, und das spiegelt sich auch bei den Kunden so wieder.“

Öl: Auch viele Hamsterkäufe

Mehr Absatz gab es schließlich auch beim Öl, bestätigt Jürgen Roth, Geschäftsführer von Heizöle Roth, wobei er das nicht nur auf die Kälte, sondern auch auf den zwischenzeitig günstigen Ölpreis zurückführt, der viele zu Hamsterkäufen veranlasst habe.

Heizkostenzuschuss ausgeschöpft

Mit dem Mehrverbrauch zwangweise verbunden ist auch ein Mehr an Heizkosten - das trifft vor allem Menschen, die sich das Heizen ohnedies nur noch schwer leisten können, und davon gibt es immer mehr, bestätigt Iris Eder, Leiterin der Caritas-Beratungsstelle zur Existenzsicherung: „Es ist jetzt nicht so, dass das sprunghaft ansteigt, aber es werden jedes Jahr so um 100, 150 Personen mehr.“

So wurden heuer auch die Mittel für den Heizkostenzuschuss des Landes ausgeschöpft: Laut Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) wurden 1,4 Millionen Euro verbraucht und fast 11.500 Haushalte unterstützt - um rund 1.000 mehr als im Vorjahr.

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