Grippewelle brachte heuer mehr Erkrankungen

Die erste Grippewelle in diesem Jahr ist überstanden und sie brachte den Aufzeichnungen der Gebietskrankenkasse zufolge mehr Grippefälle als in den letzten Jahren. Experten führen das auf die weiter abnehmende Impfrate zurück.

Die meisten durch die Grippewelle bedingten Krankenstände gab es laut steiermärkischer Gebietskrankenkasse in der letzten Jännerwoche. Mehr als 6.300 Menschen mussten zu dieser Zeit das Bett hüten, 347 davon hatten Grippe, so viele wie schon seit Jahren nicht mehr - mehr dazu auch in Doppelt so viele Grippe-Kranke wie im Vorjahr (16.1.2017) sowie in Grippewelle hartnäckig wie selten (4.2.2017).

Milderer Krankheitsverlauf in Graz

Ebenfalls auffallend war, dass die Grippewelle ihren Höhepunkt heuer deutlich früher hatte, als sonst. Eher milder verlaufen sei die Grippewelle heuer dagegen in Graz, sagt Eva Winter, Leiterin des Gesundheitsamtes: „Wir haben Erkrankungszahlen errechnet von ungefähr 4.000 Erkrankungen pro Woche. Heuer sieht man auch, dass die Grippewelle bereits verflacht. Wir haben nur mehr etwa 1.000 Neuerkrankungen pro Woche.“

Apotheke

ORF.at

Gerhard Kobinger spricht heuer von einer deutlich stärkeren Grippewelle

Auch steiermarkweit hat sich die Zahl der Grippe-Erkrankungen - den Aufzeichnungen der Krankenkasse zufolge - mittlerweile halbiert. Das Gröbste ist damit vorüber - auch das früher als sonst.

Impfrate bei rund sechs Prozent

Vorbei damit auch die Möglichkeit sich impfen zu lassen, was in Graz heuer sogar etwas mehr Menschen getan haben, als zuletzt, sagt Winter: „In Graz haben sich etwas mehr als 5.000 Personen gegen Grippe impfen lassen.“

Grippe Impfung

dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Die Impfrate hat sich in den letzten zehn Jahren halbiert

Denoch bleibe die Durchimpfungsrate mit sechs Prozent unterm Strich erschreckend gering, warnt Gerhard Kobinger, Präsident der Apothekerkammer Steiermark: „Wir waren vor zehn Jahren in der Gegend von zwölf bis 14 Prozent und wir haben gejammert, dass es so nieder ist. Jetzt sind wir auf der Hälfte und das ist kein gutes Zeichen.“

Grippe bei Impfung schwächer

Denn selbst im Falle einer Ansteckung wirke sich die Grippe mit einer Impfung nie so stark aus, wie ohne, wie Kobinger aus eigener Erfahrung weiß: „Ich lasse mich jedes Jahr Grippe-Impfen und mich hat vor drei Jahren trotzdem ein Virus erwischt. Ich war aber in drei Tagen einigermaßen fit. Ohne Impfung hätte das viel länger gedauert.“ Viel zu wenige Menschen seien darüber aber aufgeklärt, sagt Kobinger. Beim Thema Aufklärung sei daher weiter anzusetzen, um das Vertrauen in Impfungen wieder zu stärken.

Links: