Jeder Postler stellt 200 Pakete täglich zu

Trotz wachsender Konkurrenz kann sich die Österreichische Post derzeit offenbar nicht über zu wenig Arbeit beklagen. Grund ist der Online-Handel. Allein in der Steiermark entfallen auf jeden Zusteller mittlerweile 200 Pakete täglich.

Briefe werden heutzutage kaum noch verschickt, Pakete dafür umso mehr. Grund dafür ist der boomende Online-Handel. Bundesweit wurden im Vorjahr 81 Millionen Pakete von der Post befördert, im Vergleich zum Jahr davor war das ein Plus von einer Million Pakete, trotz wachsender Konkurrenz - mehr dazu in Steirische Post rüstet sich gegen DHL-Konkurrenz (19.8.2015).

Über 14 Millionen Pakete verteilt

In der Steiermark gibt es bei der Paketzustellung sogar ein noch satteres Plus, sagt Manfred Pamer, Leiter im Verteilzentrum Kalsdorf: „Trotz des massiven Markteinstieges eines Mitbewerbes am Markt, konnten wir die Zahlen im Vergleich zu 2015 noch einmal steigern um fünf Prozent auf 14,5 Millionen Pakete, die wir hier bearbeitet haben.“ Vor Weihnachten sei das Plus sogar bei sieben Prozent gelegen.

Pakete

APA/ Bodo Marks

9.000 Paketzustellungen täglich

In Graz boomt das Paketgeschäft durch Internet-Bestellungen derzeit besonders - hier gibt es sogar ein Plus von 10 Prozent. Antonio Vega Gutierrez, Leiter Paketzustellung erzählt aus dem Arbeitsalltag: „Also derzeit stellen wir um die 9.000 Pakete pro Tag zu. Um die Weihnachtszeit waren es um die 17.000 Pakete, die wir täglich zugestellt haben und das ist eine sehr große Belastung für die einzelnen Mitarbeiter. Tendenz ist steigend, aber wir rüsten uns gerade auf, damit wir unsere Kunden bedienen können.“

Briefträger

ORF.at/Sonja Ryzienski

Im Jänner waren zeitweise 40 Prozent der Mitarbeiter krank

90 Zusteller steiermarkweit

Denn die Post spart bereits seit Jahren - mehr dazu auch in Post-Gewerkschaft gegen weiteren Jobabbau (17.2.2014). Zahlreiche Filialen wurden geschlossen, das Post-Partnernetz stattdessen aufgebaut. Auf das Personal umgerechnet heißt das, dass es im Jahr 2009 österreichweit noch 21.900 Mitarbeiter gab. Aktuell sind es nur noch 17.700, ein Minus von fast 24 Prozent.

In der Steiermark bedeutet das, dass jeder der 90 Zusteller täglich bis zu 200 Pakete zu den Empfängern bringen muss, was vor allem im Jänner während der Grippewelle für Probleme und Engpäse gesorgt hat. Denn zeitweise waren 40 Prozent der Mitarbeiter krank gemeldet.

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